Schweden - Lappland Reise – Touren, Tipps & Infos
Du willst Lappland in Schweden erleben – nicht nur den Weihnachtsmann grüßen?
Hier findest du unsere Touren für alle, die echtes Nordland wollen: keine Pauschalreise, sondern draußen sein, unterwegs sein, mittendrin. Plus: alle Infos, die dir wirklich weiterhelfen – zur besten Reisezeit, Anreise, Klima, Kosten, Nordlichtern, Rentieren, Verhalten vor Ort, SIM-Karte und mehr.
Alles rund um die Reiseplanung
Inhaltsverzeichnis
1. Gestatten: Lappland in Schweden
2. Fünf gute Gründe für diese Region
3. Sicherheit
4. Was kostet eine Reise nach Lappland?
5. Wie lange solltest du bleiben?
6. Beste Reisezeit – Region für Region
7. Anreise & Fortbewegung
8. Sprache & Verständigung
9. Essen & Trinken
10. Geld, Währung & Bezahlen
11. Strom, Handy & Internet
12. Feiertage & Besonderheiten in Schweden
13. Zeitverschiebung
14. Kultur & Verhalten
15. Potpourri Punkt: Keine falschen Vorstellungen
1. Gestatten: Lappland in Schweden
Lappland liegt näher als du denkst – und fühlt sich doch nach einem anderen Planeten an. Hier radelst du um Mitternacht im hellen, läufst auf Rentierpfaden durch die Gegend und hockst im Hochsommer in der Sauna. Hier gibts viel Platz, viel Himmel und sehr viel Ruhe.
Und bevor du jetzt denkst: „Lappland? Ach, das ist doch in Finnland“ – nein. Fast 60 % von Lappland liegen in Schweden. Nur redet irgendwie niemand drüber. Umso besser für dich.
Und der Weihnachtsmann wohnt gleich um die Ecke.
Nicht weit vom Polarkreis und wer wohnt da? Na klar der Weihnachtsmann. Aber in Lappland gibt es mehr als Elfen die Geschenke verpacken. Hierher kommst du nicht für Sightseeing, sondern fürs Draußensein. Hier sagen Leute „Hej“ und meinen es auch so. In der Sauna sitzt du neben Handwerkern, Ärztinnen oder Waldmenschen mit sieben Huskys – alle in Badehose, alle gleich.
Du kannst natürlich auch in Lappland einen Wellnessurlaub mit Whirlpool und Frühstücksbuffet buchen. Gibt’s alles.
Aber wer Lappland wirklich erleben will, geht raus. Paddelt auf Seen, in denen man bis zum Grund sieht. Zeltet unter Tannen. Lernt, wie man Fische aus dem Eis zieht oder sich von einem Husky den Berg raufziehen lässt..
Kurz gesagt: Lappland ist perfekt für alle, die Natur wirklich meinen. Ob allein, zu zweit oder mit Familie. Die Straßen sind leer, die Infrastruktur überraschend gut, und überall gibt’s Menschen, die helfen, ohne groß zu reden.
Fazit: Für Individualreisende, die das erste Mal raus aus dem Standard wollen – und rein in was Echtes – ist Lappland genau richtig.

2. Fünf gute Gründe für Lappland
Du fragst dich, ob Lappland wirklich was für dich ist? Hier kommen fünf ehrliche Gründe, warum Lappland mehr ist als Rentiere, Schnee und Sauna – und was es so besonders macht: von Huskyschlitten und Schneemobilen über Polarlichter und Eisangeln bis zu endlosen Wäldern, stillen Seen und Sommernächten, die nie dunkel werden.
Du wirst ausgesetzt. Und das ist wörtlich gemeint.
In Lappland kannst du dich per Helikopter mitten im Fjäll absetzen lassen. Kein Shuttle zurück, kein ausgeschilderter Weg. Nur Karte, Kompass und das, was du im Rucksack trägst. Du navigierst dich mit der Gruppe über mehrere Tage durchs Gelände zurück. Das klingt hart? Ist es manchmal auch. Aber genau deshalb redet man noch Monate später drüber.
Safari auf Nordisch
Rentiere sind hier keine Attraktion – die stehen einfach auf der Straße. Oder latschen durchs Unterholz, als wär’s ihr Wald. Elche lassen sich seltener blicken – außer man geht gezielt auf Spurensuche. Dafür gibt’s eine geführte Safari mit jemandem, der weiß, wo die Chancen gut stehen. Wer das nicht macht, findet immerhin Elchkacke. Die liegt überall.
Dazu gibt’s Fisch – frisch aus dem See, selbst geangelt oder vom Nachbarn.
Und wenn du Lust auf Fotojagd hast: Kamera raus, Tarnjacke an. Von Polarfüchsen bis Auerhuhn läuft dir hier so einiges vor die Linse.
Huskys – deine Zugmaschine mit Charakter.
Im Winter ziehen sie deinen Schlitten durch die verschneite Weite das kennt jeder zumindest von Bildern. Was die wenigsten wissen im Sommer helfen sie dir beim Aufstieg – mit Zuggeschirr und Karabiner am Bauchgurt. Du gehst, sie ziehen.
Wer mit einem Husky wandert, spürt: Das ist Teamarbeit. Mal trabst du hinterher, mal bremst du den Vierbeiner ein. Es ist Wandern, nur anders – dynamischer, direkter, tierischer.
Sommer ohne Dunkelheit – unterwegs im Mitternachtslicht.
In Lappland bleibt es im Sommer rund um die Uhr hell. Wer will, paddelt um Mitternacht über den See, macht eine kurze Wanderung oder sitzt einfach nur draußen. Die Mitternachtssonne verändert den Tag – es gibt keine Uhrzeit, zu der etwas nicht geht.
Wer schon immer mal nachts baden und dabei die Fische im glasklaren Wasser sehen wollte – genau der ist hier richtig.
Nordlicht-Alarm – bitte einmal nach oben schauen.
Du stehst im Schlafanzug vor der Tür, Mütze überm Kopf, Zähne noch nicht geputzt. Die App hat gesagt: jetzt. Und tatsächlich: Da zuckt was Grünes am Himmel. Die Polarlichter machen selten große Ansagen – sie kommen, wenn sie Lust haben. Mal bleiben sie weg. Mal liefern sie eine ganze Lichtshow.
Deine Chancen, sie zu sehen? Die heißen nicht umsonst Polarlichter. Du stehst am Polarkreis. Also ja – die Chancen stehen nicht ganz schlecht.
3. Sicherheit
Ist Schweden ein sicheres Reiseland – auch im tiefsten Lappland? Die kurze Antwort: Ja. Die ausführlichere: Kommt drauf an, ob du weißt, wie man eine Axt benutzt und ein Feuer macht, ohne den Wald abzufackeln.
Wie sicher ist Lappland für Reisende?
In Städten wie Stockholm oder Göteborg gelten die üblichen Regeln wie überall. Aber sobald du Richtung Norden unterwegs bist, bist du eher dem Elch als dem Taschendieb ausgeliefert.
Heißt: Die größten Gefahren hier oben heißen Mückenstich, Sonnenbrand oder „falscher Pfad“. Aber wer Karten lesen kann – oder Menschen mit Kompass vertraut – ist gut aufgehoben.
Lappland ist kein gefährliches Pflaster. Aber es ist Natur pur.
4. Was kostet eine Reise nach Lappland?
Hier bekommst du keine vagen Durchschnittswerte, sondern ehrliche Zahlen – vom Flug bis Rentierwurst.

Mit welchen Kosten musst du in Schweden rechnen?
Unterkunft & Touren
Eine Woche Sommerreise mit Aktivitäten (z. B. Huskytrekking, Wandern, Bike & Hike, Sauna) bekommst du ab etwa 1.800–1.900 € pro Person. Das klingt erst mal viel – ist aber fair kalkuliert, wenn man bedenkt, dass Unterkunft, Verpflegung und geführte Tagesprogramme inklusive sind.
Du wohnst nicht im Hotelbunker, sondern in einer gemütlichen Unterkunft mit Seezugang, Sauna und Gruppenatmosphäre.
Das meiste ist organisiert – aber ohne Pauschal-Gefühl.
Verpflegung
Viele Unterkünfte bieten Vollverpflegung oder Halbpension an. Wenn du selbst kochst oder einkaufen gehst:
- Supermarktpreise sind etwa 10–20 % höher als in Deutschland
- Bier im Lokal: 6–8 €
- Abendessen im Restaurant: ca. 15–25 €
Zusatzkosten
– Angellizenz (optional): ca. 10–20 €
– Ausrüstungsausleihe (z. B. SUP, Zelt, Schlafsack): teils inklusive, sonst ca. 5–15 €/Tag
– Trinkgelder für Guides: freiwillig
– Eintritte fallen kaum an – hier geht’s um Natur, nicht um Museen
Was kosten Flüge nach Lappland?
Du kommst einfacher hin, als viele denken – mit Linienflügen, ohne Pauschal-Chaos.
Direktflüge im Sommer:
-
z. B. Lufthansa von München nach Bodø (Norwegen, nah an der Grenze zu Schweden), montags – ca. 300–400 € inkl. Gepäck
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Beispiel: Flug Stuttgart–Bodø im Juli über Oslo für ca. 342 €
Direktflüge im Winter:
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Mit Prosky oder PAS Flights von mehreren deutschen Flughäfen direkt nach Arvidsjaur
Ganzjährig möglich:
-
Flug nach Stockholm Arlanda, dann Weiterflug mit Populair nach Arvidsjaur
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Gesamtkosten je nach Saison: ca. 250–450 € hin und zurück, inkl. Aufgabegepäck
Kurz gesagt:
Lappland ist kein Billigurlaub – aber seinen Preis wert.
Du bekommst Natur, Ruhe, echte Aktivitäten, gute Verpflegung und kein Pauschalprogramm.
Mit Flug und allem Drum und Dran solltest du realistisch mit 2.200–2.400 € für eine Woche rechnen, wenn du aktiv unterwegs bist und gut untergebracht sein willst.
5. Wie lange solltest du bleiben?
Schweden ist nah – aber kein Ziel für Schnellbesuche. Wenn du nur ein Wochenende Zeit hast, solltest du besser gar nicht fliegen. Warum du mindestens eine Woche bleiben solltest (und was in zwei oder drei drin ist), erfährst du hier.
Wie viel Zeit solltest du für Lappland einplanen?
Schweden ist kein Land für den schnellen Haken auf der Bucket List. Klar, der Flug ist kurz – aber wer nur fürs Wochenende kommt, richtet mehr Schaden an als er erlebt. Ein Wochenendtrip nach Stockholm oder Göteborg mag verlockend sein, ist aber ökologisch gesehen ein Totalausfall. Auch der beste CO₂-Ausgleich macht daraus keine gute Idee.
Wer hierher fliegt, sollte bleiben – nicht gleich wieder zurück.
Unsere Empfehlung:
-
7–10 Tage: Reicht für Stadt und Natur – z. B. Stockholm & Kanutour, Göteborg & Schärenküste.
Oder direkt nach Lappland fliegen: Huskywanderung, Sauna, Seen, Mitternachtssonne – volle Ladung Wildnis. -
2 Wochen: Ideal für Lappland mit allem, was dazugehört: Huskys, Wildnis, Sauna, Ruhe
-
3 Wochen: Für alle, die abtauchen wollen. Zeit haben. Und dort bleiben, wo’s schön ist.
Kurz gesagt:
Schweden verdient mehr als ein Selfie-Wochenende.

6. Beste Reisezeit Schweden nach Regionen incl. Lappland
Schweden hat viele Gesichter: Im Süden blühen Apfelbäume, während im Norden noch Schnee liegt. Du kannst im Juni auf Elchpirsch gehen, im Juli durch Seen paddeln oder im Februar durchs Fjäll stapfen. Aber alles zur gleichen Zeit? Eher nicht.
Damit du weißt, wann es sich wohin lohnt, kommt hier eine ehrliche Übersicht – ohne Reise-Katalog-Sonnenversprechen, dafür mit echten Temperaturen, ehrlichen Einschätzungen und der Klarstellung: Ja, Mücken gibt’s. Und ja, der Winter kann verdammt lang sein.
Südschweden (z. B. Småland, Skåne, Schärenküste)
Südschweden ist das Einsteiger-Schweden. Hügel, Wälder, rote Holzhäuser, Seen – alles da, nur milder und grüner als im Norden.
Sommer (Juni–August):
25 °C sind möglich, 20 realistischer. Die Seen sind zum Baden da, abends grillt der Nachbar Fisch – und du sitzt am Ufer und schaust in die Sonne, die sich lang nicht verabschieden will.
Frühling (April–Mai):
Alles blüht, alles riecht, alles hat Lust auf draußen. Noch frisch, aber klar – ideal für Wanderungen und Rad.
Herbst (September–Oktober):
Pilze, Blaubeeren, goldenes Licht. Eine ideale Zeit für alle, die es ruhiger mögen. Auch Mückenfrei.
Winter (November–März):
Schnee? Selten. Dunkel? Ja. Südschweden ist im Winter mehr gemütlich als spektakulär – Ausnahmen sind Schneetage in Dalsland oder auf kleineren Hochflächen.
Beste Zeit:
Mai bis September – für Natur, Aktivitäten, Licht.
Wer Winter mag, fährt gleich weiter nach Lappland.
Zentralschweden (z. B. Dalarna, Värmland, Stockholm-Umgebung)
Hier beginnt das „echte Schweden“ für viele. Wald, Wasser, Weite – aber nicht mehr ganz so mild.
Sommer (Juni–August):
Lange Tage, Mücken, aber auch viele Möglichkeiten. Wanderwege, Kanu-Trails, Elchparaden im Abendlicht. Bis 25 °C, oft um die 20.
Frühling (April–Mai):
Noch knackig kalt nachts, aber schon grün. Ideal zum Paddeln und für erste Touren mit Zelt.
Herbst (September–Oktober):
Wie gemalt. Gelb, rot, braun – und alles spiegelt sich im See. Mückenfrei, fotogen, wanderfreundlich.
Winter (Dezember–März):
Hier ist Winter noch Winter: Schnee, Skigebiete, zugefrorene Seen. Gut für Langlauf, Schneeschuh oder die erste Tour im Fjäll. Stockholm ist dann ebenfalls stimmungsvoll – nur kalt.
Beste Zeit:
Juni bis September für Paddel- & Wandertouren,
Februar bis März für Schnee & Eis ohne Dauerfinsternis.
Nordschweden / Lappland (z. B. Arvidsjaur, Jokkmokk, Kiruna)
Das ist der Norden mit Ansage. Hier beginnt das Fjäll. Hier leben mehr Rentiere als Menschen.
Sommer (Juni–August):
Die Sonne geht nicht unter. 24 h Licht, 15–20 °C, klarer Himmel, klare Seen. Wanderwege, Fjäll, Huskytrekking, Elche und Lagerfeuer satt.
Herbst (September–Oktober):
Goldener Wahnsinn: „Ruska“ heißt das Farbenfeuerwerk. Tags mild, nachts kalt, erste Polarlichter flackern. Weniger Menschen, sehr zu empfehlen.
Winter (November–März):
Minus 30 °C sind möglich, Schnee ist garantiert. Huskytour, Schneeschuh, Eisangeln, Polarlichter. Lappland ist hier in Höchstform – nur nix für Frostbeulen ohne Thermounterwäsche.
Frühling (April–Mai):
Tauwetter, endlose Skitouren, Schneefelder und Sonne satt. Tageslicht kehrt zurück – ideal für Winterfreunde mit Wärmebedürfnis.
Beste Zeit:
– Sommer (Juni–August) für Mitternachtssonne, Wandern, Kanufahren
– Spätwinter (Februar–März) für Schneeabenteuer & Polarlichter
– Herbst (September) für Farben, Ruhe, erste Nordlichter
7. Anreise & Fortbewegung – so kommst du nach Schweden (und durch Lappland)
Nach Schweden kommst du schnell – aber richtig spannend wird’s, wenn du rausfährst. Denn das Land zeigt sein wahres Gesicht erst abseits von Stockholm und Malmö.
Ob mit dem Nachtzug ins Fjäll, Mietwagen durchs Nirgendwo oder per Linienflug direkt nach Lappland: Wer sich vorher informiert, kommt entspannter und oft günstiger an – und wieder zurück. Hier findest du die wichtigsten Tipps für Flüge, Fähren, Mietwagen und Co. Inklusive: Welche Strecken sich lohnen, wo’s mit Öffis schwierig wird.
Flüge nach Schweden & Lappland
Schweden erreichst du schnell – aber nicht jeder Flieger bringt dich gleich mitten ins Fjäll. Wer direkt nach Lappland will, muss ein bisschen genauer hinschauen.
Im Sommer fliegt Lufthansa z. B. direkt von München nach Bodø (Mo–Mo). Im Winter geht’s mit Prosky oder PAS Flights nonstop von verschiedenen deutschen Städten nach Arvidsjaur – mitten ins Herz von Schwedisch-Lappland.
Ganzjährig fliegst du easy nach Stockholm (Arlanda). Von dort weiter nach Arvidsjaur oder Luleå – mit Populair oder Norwegian.
Tipp: Nicht nur Frankfurt und München checken. Auch kleinere Airports wie Stuttgart, Hannover oder Bremen haben gute Verbindungen – oft sogar günstiger. Schau direkt bei Lufthansa, Norwegian, Populair oder direkt auf der Seite der Lappland-Flüge – da findest du mehr als bei Skyscanner & Co.
Zug & Bus – was wo fährt
Schweden hat ein gut ausgebautes Bahnnetz – zumindest im Süden und bis in den hohen Norden. Die schwedische Bahn SJ bringt dich von Stockholm bis nach Boden oder Luleå, manchmal auch direkt nach Kiruna. Weiter nördlich wird’s dann dünner, aber es geht.
Richtig spannend wird’s mit dem Nachtzug nach Lappland: Du steigst abends in Stockholm ein, wachst morgens mitten im Fjäll auf. Schlafwagen, Bordrestaurant, mit etwas Glück Nordlichter aus dem Fenster – besser geht’s kaum.
Busse fahren ebenfalls – aber eher in der Fläche. Vor allem in Lappland wird’s abseits der Hauptachsen schnell dünn. Wer flexibel sein will, nimmt am besten einen Mietwagen – oder plant vorab gut durch. In manchen Orten gibt’s nur zwei Verbindungen pro Woche.
Kurz gesagt: Wer Zug liebt, kommt weit – bis fast ganz in den Norden. Wer ins Fjäll oder an entlegenere Orte will, braucht entweder Geduld, ein Auto oder einen guten Plan. Und ja – der Nachtzug allein ist schon ein kleines Abenteuer.
Inlandsflüge
Wer nicht zwei Tage im Zug sitzen will, fliegt. Von Stockholm geht’s mit PopulAir nach Arvidsjaur, oft sogar mehrmals pro Woche. Auch Kiruna und Luleå sind gut angebunden – meist über SAS oder Norwegian. Die Preise schwanken je nach Saison, aber mit etwas Glück findest du Tickets ab 100 Euro pro Strecke.
Ab Göteborg sieht’s schon dünner aus. Oft führt der Weg trotzdem über Stockholm, dann weiter in den Norden. Wer von Süddeutschland kommt und nicht zweimal umsteigen will: Direktflüge nach Bodø (Norwegen, an der schwedischen Grenze) sind im Sommer eine gute Option – zum Beispiel ab München mit Lufthansa.
Kurz gesagt: Inlandsflüge sparen Zeit – aber sie wollen gut geplant sein. Und wer richtig sparen will, bucht früh.
Mietwagen
Wer Schweden und vor allem Lappland auf eigene Faust erkunden will, kommt um einen Mietwagen kaum herum. Züge und Busse bringen dich zu den größeren Orten – aber ab da wird’s dünn. Mit dem Auto kommst du auch in die Ecken, wo Elche statt Straßenschilder stehen.
Was du wissen solltest:
– Straßenverhältnisse: Die Straßen sind überraschend gut – asphaltiert, leer und gepflegt. Nur im Winter brauchst du gute Winterreifen (haben die Mietwagen standardmäßig) und ein bisschen Schneeerfahrung schadet auch nicht.
– Tankstellen: Die gibts – aber nicht an jeder Ecke. Also lieber tanken, bevor’s spannend wird.
– Wildwechsel: Rentiere und Elche haben Vorfahrt. Und sie nehmen sie sich auch. Also Augen auf, vor allem in der Dämmerung.
– Carsharing: In Städten wie Luleå oder Kiruna findest du inzwischen auch kleinere Carsharing-Angebote – ideal, wenn du nur einen Tag mobil sein willst oder vom Flughafen nicht weit musst.
– Grenzübertritt: Willst du kurz nach Norwegen oder Finnland rüber? Kein Problem – aber vorher klären, ob das mit dem Mietwagen erlaubt ist.
Und noch was: Wer keine Lust hat, selbst zu fahren, findet bei vielen Anbietern Transfers zur Unterkunft oder zum Startpunkt der Tour.
Navigation: SIM-Karte & Internet
SIM-Karten bekommst du direkt am Flughafen, im Supermarkt oder an der Tankstelle. Anbieter wie Telia, Comviq oder Telenor bieten Prepaid-Tarife mit gutem Netz, auch weit oben in Lappland.
Für 10–15 Euro gibt’s oft 10–20 GB Daten – reicht locker für Google Maps, WhatsApp und ein paar Elchfotos per Insta.
Lade dir vorher eine Offline-Karte runter – falls du mal in einer Funkloch-Fjälllandschaft landest.
Unser Tipp für Lappland-Reisende:
Wenn du einen soliden EU-Tarif hast, reicht dein Roaming für die meisten Zwecke – gerade bei einer normalen Tour.
Eine lokale SIM lohnt sich nur, wenn du sehr viel Daten brauchst, länger bleibst, oder ein besonders gutes Netz in der Wildnis brauchst.
Wenn du eine unserer Touren gebucht hast: Wenn du willst bekommst du natürlich genaue Info, wie du am besten hinkommst – mit Flug, Bahn oder Mietwagen, ganz wie’s dir passt.
8. Sprache – zwischen Schwedisch, Sami und sehr gutem Englisch
In Schweden wird natürlich Schwedisch gesprochen. In Lappland kommt in manchen Gegenden auch Sami dazu – die Sprache der indigenen Bevölkerung. Keine Sorge: Verstehen musst du sie nicht.
Das Gute: Fast alle Schweden sprechen hervorragendes Englisch. Egal ob Supermarkt, Apotheke oder Bushaltestelle – Smalltalk und Fragen gehen überall klar.
Ein paar schwedische Wörter wie hej (Hallo) oder tack (Danke) schaden trotzdem nicht. Kommt gut an – und zaubert fast immer ein Lächeln zurück.
9. Essen & Trinken – von Rentier bis Zimtschnecke
Schweden ist kein Land für große Worte – auch nicht beim Essen. Was auf den Teller kommt, ist oft schlicht, aber gut. In Lappland wird’s dann nochmal eine Spur wilder.
Fisch? Frisch aus dem See. Rentier? Gibt’s als Gulasch, Braten oder getrocknet für unterwegs. Wer’s lieber vegetarisch mag, bekommt Eintöpfe, Kartoffelgerichte oder Knäckebrot mit Käse – nicht aufregend, aber zuverlässig.
Typisch schwedisch: Fika. Bedeutet so viel wie Kaffeepause mit Kuchen – und ist heilig. Dazu eine Zimtschnecke, fertig ist die kleine Auszeit.
Süßkram? Oh ja. Von Kanelbullar bis Schokoküchlein wird hier gern und oft gebacken. Wer einmal im Coop steht, weiß: Schweden haben ein süßes Herz.
Mit Kindern? Kein Problem. Nudeln, Kartoffeln, Fischstäbchen, Pancakes – alles da. Und Hafermilch gibt’s im Supermarkt gleich neben der Kuhmilch.
Vegan? Klappt. Vor allem in größeren Städten und mit Selbstverpflegung. Aber in abgelegeneren Gegenden heißt’s manchmal: improvisieren oder vorher nachfragen.
10. Geld, Währung & Bezahlen
In Schweden zahlst du mit Schwedischen Kronen (SEK). Bargeld brauchst du kaum – Kartenzahlung ist Standard, selbst am Kiosk oder beim Kanuverleih in Lappland.
Viele Orte akzeptieren auch Apple Pay oder Google Pay. Wer trotzdem Bargeld möchte, findet in Städten und an Flughäfen Geldautomaten – aber meist reicht die EC- oder Kreditkarte.
Wichtig: Manche Supermärkte nehmen kein Bargeld mehr. Also lieber mit Karte anreisen, die im Ausland funktioniert – und notfalls vorher bei der Bank freischalten lassen.
Trinkgeld? Kein Muss, wird aber gern gesehen – etwa 5–10 % im Restaurant sind üblich.
11. Strom, Handy & Internet – was du wissen musst
Auch mitten im Wald gut verbunden? In Schweden kein Problem – meistens. Damit du unterwegs nicht ohne Strom oder Empfang dastehst, findest du hier die Basics zu Steckdosen, Handyempfang und Mobile Daten – kurz, knapp und ehrlich.
Steckdosen & Spannung
In Schweden brauchst du keinen Adapter – Standard sind 230 Volt und Eurostecker (Typ C und F), genau wie in Deutschland. SchuKo-Stecker passen problemlos, selbst in älteren Unterkünften.
Falls du auf Nummer sicher gehen willst oder viel Technik dabeihast: Ein Universaladapter mit USB-Anschlüssen schadet nie. Besonders praktisch, wenn du gleichzeitig Handy, Kamera und Powerbank laden willst.
Handynutzung & Mobile Daten
Schweden ist in der EU – also: Roaming ist inklusive. Du surfst mit deinem deutschen Tarif ganz normal weiter, ohne Extra-Kosten. Trotzdem lohnt es sich, vorher die genauen Konditionen deines Anbieters zu checken – besonders, wenn du viel Datenvolumen brauchst.
Sollte das so sein dann hol dir eine SIM-Karte die gibt es für ein paar Euro an jeder Tankstelle, Flughafen oder im Supermarkt.
Das Mobilfunknetz ist gut ausgebaut, auch in Lappland. Aber: Je weiter du rausfährst, desto eher gibt’s Funklöcher. In ganz abgelegenen Ecken kann der Empfang auch mal komplett weg sein – gerade im Fjäll oder auf Touren abseits der Straßen.
Unser Tipp: Karten-Apps mit Offline-Modus speichern und wichtige Infos vorab herunterladen. Dann bist du auf der sicheren Seite – auch ohne Netz.
Powerbank im Gepäck? Unbedingt.
Im Winterurlaub in Lappland ist eine gute Powerbank kein Luxus, sondern Überlebensausrüstung für dein Handy. Denn: Minusgrade entladen Akkus im Rekordtempo – auch dein Smartphone gibt schneller den Geist auf, als dir lieb ist.
Unser Tipp: Powerbank über Nacht mit in den Schlafsack nehmen – sonst wacht sie nicht mehr auf.
Bei längeren Touren (z. B. mit Huskys oder Schneeschuhen) lohnt sich eine zweite Powerbank als Backup.
Und wer nachts draußen auf Nordlichter lauert, weiß: Ein leerer Akku verdirbt nicht nur die Fotojagd, sondern auch den Weg zurück.
Wichtig: Achte auf Powerbanks mit hoher Kapazität (z. B. 10.000–20.000 mAh) und teste sie vorher.
Denn eine Powerbank, die bei –15 °C schlappmacht, ist nur eins: überflüssig.

12. Feiertage & Besonderheiten in Schweden
In Schweden läuft alles ein bisschen ruhiger – Feiertage werden hier ernst genommen, vor allem, wenn sie das Wochenende verlängern. Da kann’s sein, dass auch im Supermarkt nur der Türstopper Dienst hat.
– Midsommar (Ende Juni): Das schwedischste aller Feste. Blumenkränze, Erdbeertorte, Schnapslieder. Wenn du da bist: mitfeiern statt wundern – und vorher einkaufen, alles hat zu.
– Jul (Weihnachten): In Lappland mit Schnee, Sauna und manchmal Rentieren vorm Fenster. Die Tage davor (und danach) sind heilig.
– Nationalfeiertag (6. Juni) und Walpurgisnacht (30. April): Nette Stimmung, aber kein Ausnahmezustand.
– Allgemein: Sonntage sind ruhig, Supermärkte oft geöffnet – aber kleine Läden oder Cafés machen gern Pause.
Tipp: Feiertage vorher checken – vor allem in Kombination mit Wochenenden. Und immer dran denken: Schweden liebt’s gemütlich. Wer da mit Plan durchrauscht, steht schnell vorm verschlossenen Angelshop.
13. Zeitverschiebung – wie spät ist es in Schweden?
Gar kein Thema: Schweden liegt in der gleichen Zeitzone wie Deutschland – das ganze Jahr über. Ob Sommer- oder Winterzeit – die Uhren ticken gleich.
Zeitunterschied zu Deutschland:
Keiner. Punkt.
14. Kultur, Verhalten & stille Regeln – so klappt’s mit den Schweden
Schweden gilt als entspanntes, weltoffenes Land – aber auch als eines mit klaren, unausgesprochenen Codes. Wer die kennt (und respektiert), kommt deutlich weiter. Hier die wichtigsten:
Ruhe ist Gold
Lautes Reden im Zug oder Dauergequatsche beim Wandern? Lieber nicht. Die meisten Schweden genießen ihre Stille – auch in Gruppen. Schweigen ist kein Zeichen von Desinteresse, sondern fast schon eine Tugend.
Smalltalk gibt’s – aber sparsam
Deutsche, die beim Bäcker erstmal Smalltalk starten oder beim Wandern jeden Grüßen, wirken schnell aufdringlich. In Schweden gilt: Privatsphäre ist heilig. Man begegnet sich höflich – aber eben mit Abstand.
Schuhe aus!
In fast allen schwedischen Haushalten ist das Pflicht. Wer mit Straßenschuhen ins Wohnzimmer latscht, outet sich sofort als Tourist.
Sauna mit Badekleidung? Nope.
In Schweden wird nackt sauniert – das ist normal, nicht anzüglich. In gemischten Saunen wird meist nach Geschlechtern getrennt, aber nackt bleibt’s trotzdem. Wer lieber in Shorts schwitzt, sollte vorher fragen, ob’s okay ist – oder gleich in die Hotel-Sauna gehen.
Nackt duschen im Freibad
In Schwimmbädern wird nackt geduscht. Wir Deutschen wundern uns da gern, aber hier ist das einfach normal. Kein Grund zur Panik – einfach machen wie die anderen.
Alkohol? Nur mit Systembolaget
Den harten Stoff gibt’s nicht im Supermarkt, sondern nur in staatlichen Läden – dem Systembolaget. Öffnungszeiten beachten, vor allem samstags. Bier bis 3,5 % bekommst du aber überall.
Kinder dürfen wild sein
Draußen spielen, mit dem Taschenmesser schnitzen oder auf dem Dachboden schlafen – kein Problem. Sicherheit ist wichtig, aber Helikopter-Eltern sind hier eher selten.
15. Potpourri Punkt: Kein Bullerbü mit Elchgarantie
Schweden ist grün, modern und sozial – das Klischee stimmt oft. Aber wer denkt, das sei ein Naturparadies mit ewig netten Menschen und garantiertem Elch vorm Fenster, könnte enttäuscht werden.
– Umweltbewusst, ja – aber nicht heilig: Die Schweden sind stolz auf ihre Naturverbundenheit. Mülltrennung, Solarzellen, Öffis – alles top. Aber: Auch hier wird mit dem SUV zum Supermarkt gefahren, genau wie bei uns.
– Jeder macht seins: Das fängt beim Picknick an (keiner bringt einfach für alle was mit) und endet bei der Meinung: Wer sich zu laut einmischt, wird eher skeptisch beäugt. In Schweden mischt man sich nicht ein – auch nicht gut gemeint.
Kurz gesagt: Schweden ist locker – solange du nicht reinpolterst wie ein Elch im Porzellanladen. Wer ruhig, höflich und aufmerksam unterwegs ist, merkt schnell: Die Distanz ist kein Desinteresse. Sie ist einfach Teil der Kultur.