Marokko Reise – Touren, Tipps & Infos zur individuellen Planung
Du willst Marokko individuell bereisen, nicht einfach nur konsumieren?
Hier findest du unsere ausgewählten Touren abseits vom Pauschalprogramm – und alle Infos, die dir wirklich helfen: zur besten Reisezeit, Anreise, Sicherheit, Kosten, Wüste, Atlasgebirge, SIM-Karte, Verhalten & vielem mehr.
Alles rund um die Reiseplanung
Inhaltsverzeichnis
1. Gestatten: Marokko
2. Fünf gute Gründe für Marokko
3. Sicherheit
4. Was kostet eine Reise nach Marokko?
5. Wie lange solltest du bleiben?
6. Beste Reisezeit Marokko Region für Region
7. Anreise & Fortbewegung
8. Sprache
9. Essen & Trinken
10. Geld, Währung & Bezahlen
11. Strom, Handy & Internet
12. Feiertage & Besonderheiten in Marokko
13. Zeitverschiebung
14. Sitten, Kultur & Verhalten
15. Potpourri Punkt: Keine falschen Vorstellungen
Marokko – Schnellnavigation
1. Gestatten: Marokko
Nur einen Katzensprung von Europa entfernt beginnt eine andere Welt. Marokko ist Wüste und Küste, Atlasgipfel und Oase, Minztee und Muezzinruf – ein Land der Kontraste.
Der Orient ist nur 3 Flugstunden entfernt
Berber mit Turbanen und Frauen mit Schleier begegnen dir genauso wie Männer im Anzug oder Frauen im Minikleid. Marokko ist wild und modern, veraltet und kulturell tief verwurzelt – und das alles gleichzeitig.
Doch Marokko ist vor allem eins: der Orient.
In Marrakesch duftet es nach Gewürzen, im Atlasgebirge klappern die Hufe von Maultierkarren, und in der Sahara liegt nachts ein Himmel über dir, den man zu Hause nur aus dem Planetarium kennt.
Klar, du kannst auch in Marokko einen Pauschalurlaub buchen – mit Poolbar, Vollverpflegung und organisierten Ausflügen. Wer’s mag, wird fündig.
Aber wer das Land wirklich erleben will, lässt sich ein. Verhandelt den Taxipreis selbst. Lernt, wann ein Nicken reicht – und wann man besser weitergeht.
Kurz gesagt, Marokko ist ideal für alle, die das Land selbst bereisen wollen – ob allein, zu zweit oder als Familie mit Kindern. Die Straßenverhältnisse sind gut, öffentliche Verkehrsmittel fahren regelmäßig, und die Infrastruktur stabil.
Das Land gilt als sicher, es gibt ausreichend medizinische Versorgung in Städten und touristischen Zentren, und viele Ärzte sprechen Französisch oder Englisch.
Marokko ist somit ein perfektes Einsteigerland für Individualreisende – auch für alle, die sich zum ersten Mal außerhalb Europas bewegen.
2. Fünf gute Gründe für Marokko
Du überlegst, ob sich eine Reise nach Marokko wirklich lohnt? Hier kommen fünf ehrliche Gründe, warum Marokko mehr ist als Kamele, Kasbahs und Couscous – und was das Land so besonders macht: von echten Karawanen in der Sahara über eine Toubkal-Besteigung im Atlasgebirge bis hin zu Souks, Surfkursen und Lehmburgen wie aus dem Film.
Wüste erleben – mehr als ein Kamelritt.
In vielen Ländern bekommst du den schnellen Wüsten-Quickie: eine halbe Stunde auf dem Dromedar, Sonnenuntergang, Übernachtung im Wüstencamp, fertig. Auch in Marokko – vor allem in Merzouga – ist das möglich.
Aber hier geht auch mehr:
Mehrtagestouren mit einer echten Karawane.
Du bist zu Fuß unterwegs, führst dein eigenes Kamel, hilfst beim Packen, sammelst Holz, schläfst im Zelt oder unter dem Sternenhimmel.
Gekocht wird im Sand, gewaschen im Wind.
Keine Jeeps, kein Tagesprogramm – dafür echtes Nomadenleben, das du so schnell nicht vergisst.
Wandern im Atlasgebirge, auch mit Gipfelziel, wer will
Im Hohen Atlas steht der höchste Berg Nordafrikas: der Toubkal mit 4.167 m. Und das Beste? Er ist technisch nicht schwierig.
Du brauchst kein Seil, keine Erfahrung – nur Kondition, gutes Schuhwerk und Lust auf den ersten echten Viertausender.
Wer schon immer mal „Gipfelstürmer“ sein wollte, findet hier die perfekte Gelegenheit: eine richtige Bergbesteigung, ohne Kletterkurs.
Auch ohne Gipfelambitionen lohnt sich das Gebirge:
Trekkingtouren mit Maultieren, Zelt oder Berberunterkünften führen dich durch Täler, Dörfer und Pässe, in denen kein Reisebus hinkommt.
Surfbretter, Strandritte & Fisch vom Kutter.
Wer’s gerne aktiv mag, wird Marokkos Küste lieben. In Orten wie Essaouira oder Taghazout rollt der Atlantik regelmäßig perfekte Wellen an Land – ideal für Anfänger-Surfkurse und Sonnenuntergänge mit Salzwasser in den Haaren.
Wem das zu nass ist, sattelt einfach um: Strandausritte auf Berberpferden, galoppierend am Wasser entlang oder gemütlich bei Sonnenuntergang.
Und dann ist da noch der Genuss:
Fisch frisch vom Kutter, gegrillt am Hafen. Dazu ein Glas Wein – ja, auch das geht hier. Rund um Essaouira gibt’s Weingüter, die zum Probieren einladen. Marokko hat mehr zu bieten als Minztee.
Und das Beste: Auch im Winter mild– und deutlich entspannter als die typischen Touri-Hotspots an der Mittelmeerküste.
Orte voller Leben – Märkte, Muezzin & Handwerkskunst.
Einfach mal loslaufen: durch die Souks von Marrakesch oder Fès, durch Gassen, die sich wie ein Irrgarten anfühlen – bis plötzlich der Muezzin ruft und alles für einen Moment stillsteht. Danach geht das Feilschen weiter – um Teppiche, Lampen, Gewürze, alles auf einmal.
Marokkanische Märkte sind kein Verkaufsraum, sondern ein Erlebnis. Duft, Geräusch und Bewegung – alles gleichzeitig.
Abseits der Städte geht’s ruhiger zu, aber nicht weniger beeindruckend:
In kleinen Dörfern wie Tamegroute (berühmt für seine grüne Keramik) oder Sefrou (für feinste Stickereien) findest du echte Handwerkskunst – keine Massenware.
Ein Land – viele Welten.
Marokko ist nicht nur Wüste. Und nicht nur Berge. Und auch nicht nur Küste.
Es ist alles auf einmal – und oft alles an einem Tag.
Du fährst vom Lehmdorf am Oasengraben über Serpentinenpässe ins Gebirge, wanderst durch Schluchten, rastest unter Palmen, übernachtest in einer Kasbah, die aussieht wie aus einem Historienfilm – und plötzlich stehst du am Atlantik und isst gegrillten Fisch.
Landschaftlich ist Marokko ein Roadmovie – in Echtzeit.
Ob du die Lehmburgen von Aït-Ben-Haddou, die Felsformationen im Dades-Tal oder die tief eingeschnittene Todra-Schlucht erkundest – hier wechselt die Kulisse schneller als dein Navi laden kann.
Und genau das macht dieses Land so besonders: Du musst dich nicht entscheiden.
3. Sicherheit
Ist Marokko ein sicheres Reiseland auch Richtung Allgerien? Die kurze Antwort: Ja. Die ausführlichere: Es kommt – wie überall – darauf an, wie du dich verhältst.
Wie sicher ist Marokko für Reisende?
Marokko gilt als sicheres Reiseland – auch für Individualreisende, Frauen, Familien oder Alleinreisende. Gewaltkriminalität ist selten, vor allem in touristischen Regionen. In den Städten kann es wie überall zu Taschendiebstählen kommen – also: Wertsachen nah am Körper tragen, nicht mit offenem Handy durch den Souk laufen, Taxi-Preise vor Fahrtantritt aushandeln.
In der Wüste ist Sicherheit ebenfalls gegeben: Die Grenze zu Algerien ist geschlossen und wird streng überwacht. Veranstalter kennen die erlaubten Routen und führen dich nicht irgendwohin, wo’s kritisch wird. Du solltest trotzdem immer mit seriösen, lokalen Anbietern unterwegs sein – allein auf eigene Faust in die Sahara? Lass das lieber.
Allgemein gilt:
– Höflich bleiben, aber Grenzen setzen
– Keine Wertsachen offen zeigen
– Nachts nicht allein durch dunkle Gassen
– Keine Drogen, kein Alkohol in der Öffentlichkeit
Also wie überall sonst auch.
Mit gesundem Menschenverstand reist du in Marokko sehr sicher – oft sogar sicherer als du denkst.
4. Was kostet eine Reise nach Marokko?
Hier bekommst du keine vagen Durchschnittswerte, sondern ehrliche Zahlen – von Unterkunft bis Flug.
Mit welchen Kosten musst du in Marokko rechnen?
Unterkunft:
– In Marrakesch, Fès & Co. bekommst du ein mittelklassiges Riad selten unter 50 € pro Nacht (DZ)
– Auf dem Land geht’s günstiger: 25–40 € für ein sauberes Gästehaus mit Familienanschluss sind realistisch.
– Einfach, aber okay: Hostels oder Homestays ab 10–15 € pro Person.
Essen:
– Streetfood & Imbissstände: Tajine, Couscous oder Sandwich oft schon ab 2–3 €
– Touristenrestaurant mit Bedienung: 10–20 €, je nach Ort und Anspruch
– Café au lait oder Minztee: 0,50–1 €
– Bier oder Wein (wo erhältlich): 4–6 € – Alkohol ist teuer und nicht überall verfügbar
Transport:
– Öffentliche Busse & Züge (CTM, ONCF): sehr günstig (z. B. Marrakesch–Fès: ca. 10–15 €)
– Grand Taxis (Sammeltaxi): günstig, aber eng
– Privates Taxi: bequem, aber teuer – Preise vorher aushandeln, z. B. 10 € für eine Strecke, die mit Öffis 1–2 € kosten würde
Zusatzkosten:
– Eintritte in Sehenswürdigkeiten liegen je nach Ort zwischen 5 und 25 €
• Medersa Ben Youssef: ca. 7 €
• Jardin Majorelle (inkl. YSL-Museum): ca. 23 €
– Museen in ländlichen Regionen oder kleinere Orte: oft günstiger oder spendenbasiert
– SIM-Karte mit 10 GB Daten: ca. 5–10 €
– Führungen / Tagesausflüge: je nach Anbieter zwischen 30 und 200 €
Kurz gesagt:
– Mit 30–50 € pro Tag kommst du durch, wenn du einfach, lokal und ohne Alkohol reist
– Wer mehr Komfort will, plant eher 60–100 € pro Tag ein
– Luxus ist möglich, aber nicht nötig – der Wert steckt oft in den Begegnungen, nicht im Budget
Und ja: Im Vergleich zu vielen europäischen Ländern ist Marokko günstig.
Wer auf Reisen sparen will, ohne auf Erlebnis zu verzichten – ist in Marokko genau richtig.
Was kosten Flüge nach Marokko – realistisch gesehen?
Diese 20 €-Flüge? Gibt’s – aber realistisch sind sie selten. Wenn du mehr als ein kleines Täschchen mitnimmst (und das wirst du), kommen schnell Zusatzkosten drauf.
Realistische Flugpreise inkl. Gepäck:
– Mit Ryanair & Co.: ab 150–200 € hin und zurück, inkl. Hand- und Aufgabegepäck
– Mit Lufthansa & klassischen Airlines: ca. 200–280 €, meist mit 23 kg Aufgabegepäck dabei
– Preislich gibt’s also keinen riesigen Unterschied, wenn du mit Gepäck fliegst – aber oft beim Komfort und den Flugzeiten
Achtung bei Direktflügen nach Marrakesch: Die werden seltener.
Tipp für Sparfüchse:
Wer flexibel ist, kann z. B. in Agadir oder Nador landen und sich dann per Bus, Taxi oder Mietwagen durchs Land bewegen. Marokkos Inlandsverbindungen (CTM, Supratours) sind günstig und zuverlässig.
Hochsaison beachten:
Weihnachten, Ostern, Sommerferien = Flugpreise steigen auf 300 €+, vor allem bei kurzfristiger Buchung.
Fazit:
Augen auf bei der Ticketwahl – nicht blenden lassen von 17-Euro-Angeboten.
Und trotzdem: Mit rund 200 € für Hin- und Rückflug ist Marokko immer noch ein echtes Schnäppchen.
5. Wie lange solltest du bleiben?
Marokko ist nah – aber kein Ziel für Schnellbesuche. Wenn du nur ein Wochenende Zeit hast, solltest du besser gar nicht fliegen. Warum du mindestens eine Woche bleiben solltest (und was in zwei oder drei drin ist), erfährst du hier.
Wie viel Zeit solltest du für Marokko einplanen?
Marokko ist kein Land für Kurztrips. Klar, der Flug ist kurz – aber das heißt nicht, dass man für drei Tage hinjetten sollte. Ein Wochenende in Marrakesch ist weder nachhaltig noch sinnvoll – ökologisch ist das mehr als fragwürdig.
Wenn du wirklich etwas erleben willst, plan mindestens 7 Tage ein. Alles darunter ist Stress pur – und dafür ist das Land zu schade.
Unsere Empfehlung:
– 7–10 Tage: Ideal für Marrakesch + Wüstentour oder Küste + Atlas
– 2 Wochen: Für eine Route mit Wüste, Atlas, Küste & Städten
– 3 Wochen: Tief eintauchen, auch mal Pause machen, abseits der Hauptwege reisen
Kurz gesagt:
Ein verlängertes Wochenende ist kein Marokko-Erlebnis.
Wer hierher kommt, soll auch ankommen dürfen – nicht schon wieder abreisen, wenn’s gerade interessant wird.
Und ganz ehrlich:
Wenn du dir schon einen Flug leistest, dann nutze ihn sinnvoll.
Marokko hat genug zu bieten für Wochen – du musst es nur zulassen.
6. Beste Reisezeit Marokko Region für Region
Wann ist die beste Zeit für eine Marokko-Reise?
Kommt drauf an, wohin du willst – und was du suchst.
Marokko ist kein Land mit einem Wetter. Küste, Wüste, Atlas – jede Region hat ihr eigenes Klima. Während du in Essaouira im Sommer durchatmen kannst, brauchst du in Marrakesch eine Klimaanlage zum Überleben.
Und in der Wüste? Da brennt der Sand tagsüber und friert nachts.
Hier findest du eine ehrliche Einschätzung – ohne Reisebüro-Geschwurbel. Mit echten Temperaturen, klaren Empfehlungen und dem Hinweis: Ja, auch im Süden kann’s im Winter kalt werden. Und ja, Hitze ist in Marokko keine Marketingfloskel – sondern Realität.
Küstenregionen (z. B. Essaouira, Agadir)
Frische Brise trifft Atlantikwellen.
Entlang der Küste bleibt es angenehm mild – selbst im Hochsommer. Temperaturen um die 25 °C, oft mit Wind, machen Orte wie Essaouira zum perfekten Rückzugsort, wenn Marrakesch schon im eigenen Saft schmort. Baden geht fast das ganze Jahr, auch wenn das Wasser selten richtig warm wird.
Im Winter kann’s durch den Wind frisch werden – aber frieren wirst du nicht. Wer Entspannung sucht, Surfen lernen will oder einfach Fisch direkt vom Kutter essen möchte, ist hier genau richtig.
Beste Zeit: Eigentlich immer.
Frühling und Herbst sind ideal – Sommer ist top fürs Surfen, Winter für Ruhe und lange Spaziergänge am Meer.
Landesinnere (z. B. Marrakesch, Fès)
Im Sommer glüht der Asphalt, die Gassen sind stickig – und ohne Klimaanlage geht gar nichts.
In Marrakesch sind 45 bis 50 °C keine Seltenheit.
Wer bei diesen Temperaturen durch die Souks will, braucht entweder Abenteuerlust oder einen Ventilator im Rucksack.
Im Winter dagegen wird’s richtig kalt, vor allem nachts – und viele Riads haben keine Heizung, also bei der Buchung darauf achten.
Beste Zeit: Frühling (März–Mai) und Herbst (Ende September–November). Da ist es warm, aber erträglich – ideal für Stadt und Kultur.
Wüstengebiete (z. B. Erg Chebbi, Erg Chegaga)
Im Sommer ist die Sahara kein Ort für romantische Sonnenuntergänge – sondern ein Backofen mit Sand. Temperaturen über 45 °C sind die Regel, Schatten ist ein seltener Luxus, und wer mittags wandert, brät schneller als das Fladenbrot am Feuer.
Nachts kann es trotzdem eiskalt werden – Wüste eben. Der Körper freut sich, die Packliste weniger.
Beste Zeit: Oktober bis April.
Dann ist die Hitze erträglich, die Nächte kühl, und man kann zu Fuß, mit Kamelen oder als Teil einer Karawane unterwegs sein – ohne zu verdampfen.
Sommer? Nur was für Wüstenfreaks mit Hitzeschutzprogramm.
Südmarokko (z. B. Draa-Tal, Zagora)
Heiß, trocken, windig – Südmarokko ist kein Ort für zarte Gemüter.
Besonders im Frühling pfeift der Wind durch Palmenoasen und Lehmburgen, als wollte er alles einmal gründlich durchlüften.
Im Sommer kratzt das Thermometer an der 45 °C-Marke, und die Sonne meint es ernst.
Trotzdem ist die Region ein idealer Startpunkt für Wüstentouren. Wer Hitze verträgt und weiß, wann man besser Siesta macht, kann auch in der Nebensaison losziehen. Nur: angenehm ist was anderes.
Beste Zeit: Oktober bis April – dann sind Temperatur, Licht und Luft wie gemacht für Nomadenpfade, Wanderungen und den Tee unterm Dattelbaum.
Atlasgebirge (z. B. Toubkal, Imlil, Mgoun)
Hier wechselt das Wetter schneller als du die Wanderschuhe schnürst.
Morgens Sonne, mittags Regen, abends Frost – und das an einem Tag.
In höheren Lagen bleibt’s selbst im Sommer kühl, mit Nachtfrost über 2.500 m. Wer im T-Shirt losläuft, braucht eine Daunenjacke für den Sonnenuntergang.
Gerade deshalb ist der Atlas ein Traum für Trekkingfans: grüne Täler, karge Hochplateaus, klare Luft und schneebedeckte Gipfel – und das ohne Menschenmassen.
Beste Zeit: Mai bis Oktober für Trekkingtouren.
Für Skitouren und Winterabenteuer lohnt sich auch der Februar – vorausgesetzt, du magst’s sportlich und kalt.
7. Anreise & Fortbewegung – so kommst du hin und rum
Marokko erreichst du schnell – aber drinnen wird’s interessant.
Ob mit Zug durch den Norden, Bus ins Hinterland oder Mietwagen auf eigene Faust: Wer weiß, wie der Hase läuft, spart Zeit, Nerven und Geld.
Hier findest du die wichtigsten Infos zu Flügen, Bahnen, Bussen & Co – inklusive ehrlicher Tipps, wo’s günstig ist, wo’s eng wird.
Flüge nach Marokko
Direktflüge gibt’s ab vielen deutschen Städten – vor allem nach Marrakesch, Agadir, Fès oder Casablanca.
Achtung beim Vergleichen: Wer billig fliegen will, sollte nicht nur Frankfurt und München im Blick haben. Auch kleinere Flughäfen wie Karlsruhe, Hahn oder Paderborn tauchen oft bei Ryanair oder Eurowings auf. Manchmal ist der Mini-Flughafen ums Eck dein Ticket ins Abenteuer.
Tipp: Am besten direkt bei Ryanair, Eurowings oder Lufthansa auf der Website schauen – da findest du die echten Verbindungen, nicht nur die Lockangebote der Vergleichsportale.
Zug & Bus – was wo fährt
In Marokko kommst du gut rum – auch ohne Mietwagen.
Im Norden ist das Zugnetz top: Städte wie Casablanca, Rabat, Fès oder Tanger sind bequem und günstig mit den ONCF-Zügen erreichbar. Wer Komfort und Pünktlichkeit will, nimmt den Al Boraq-Schnellzug – Marokkos Antwort auf den TGV.
Ab Marrakesch ist Schluss mit Schiene.
Südlich davon übernehmen Busverbindungen mit CTM und Supratours. Die fahren zuverlässig in fast alle Richtungen – auch in abgelegenere Regionen. Klimaanlage, Pause unterwegs, Tickets online buchbar – alles da. Nicht luxuriös, aber solide.
Private Transfers gibt’s natürlich auch.
Aber billig ist das nicht, vor allem für Einzelreisende: Marrakesch – Zagora kostet schnell mal 150 Euro, je nach Fahrzeug und Anbieter. Im Vergleich: der Bus auf derselben Strecke? 14–20 Euro.
Fazit: Wer flexibel und günstig reisen will, kommt mit Zug & Bus erstaunlich weit. Wer’s bequemer oder schneller mag, muss tiefer in die Tasche greifen.
Inlandsflüge
Die brauchst du fast nie. Die Entfernungen sind machbar, das Bahn- und Busnetz funktioniert. Und ökologisch ist’s auch keine Glanzleistung.
Mietwagen
Wer das Land flexibel erkunden will, ist mit einem Mietwagen gut beraten. Die Straßen sind besser als ihr Ruf – vor allem zwischen Städten. Aber es gibt ein paar Dinge zu beachten:
– Viele Polizeikontrollen. Nicht nervös werden – meist wird nur freundlich gewunken. Aber: Keine Fotos machen! Polizeieinrichtungen zu fotografieren ist verboten und kann Ärger geben.
– Sandsturm & Offroad. Wer abseits der Straßen unterwegs ist (z. B. Richtung Wüste), sollte eine entsprechende Versicherung abschließen – viele Standardpolicen greifen bei Reifenschäden oder Sandsturmfolgen nicht.
– Unfall? Immer Polizei rufen. Auch bei kleinen Blechschäden.
– Tank frühzeitig. Zwischen ländlichen Regionen kann’s mal eng werden – also lieber mit vollem Tank los.
– Innenstadtverkehr = Abenteuer. In Marrakesch oder Fès brauchst du starke Nerven. Parken? Eher Glücksspiel.
Navigation: SIM-Karte & Internet
Gibt’s direkt am Flughafen, günstig und ohne Bürokratie. Maroc Telecom hat die beste Netzabdeckung – ideal für Navi, WhatsApp & Co.
Für 10 Euro bekommst du oft schon 10–20 GB – genug für Google Maps, Fotos schicken und den ein oder anderen Insta-Post vom Kamelrücken.
Tipp: Navi mit Offline-Karte installieren.
Mit Fahrer & Guide – Marokko ganz anders erleben
Wer mit privatem Fahrer und Guide reist, erlebt Marokko intensiver – und entspannter.
Das ist keine Taxifahrt mit Kommentaren, sondern eine Reise mit Insideranschluss:
– Dein Guide kennt die besten Streetfood-Stände, nicht die Touristentricks.
– Er hilft beim Verhandeln im Souk – und weiß, wann man besser weitergeht.
– Du erfährst mehr über das, was du siehst – und auch über das, was du sonst verpassen würdest.
– Kein Stress mit Navigation, Parkplätzen oder Verkehr – du steigst einfach ein und erlebst.
– Stopps auf dem Bauernhof oder ein Fotospot abseits der Route? Kein Problem.
Das ist Luxus, der nicht abgehoben ist.
Diese Option bieten wir bei Potpourri Reisen auch an – für alle, die authentisch reisen möchten, aber nicht selbst am Steuer sitzen wollen.
8. Sprache – zwischen Arabisch, Berbersprache und Baguette-Französisch
In Marokko wird offiziell Arabisch und Tamazight (die Berbersprache) gesprochen.
Im Alltag aber läuft vieles auf Französisch – Straßenschilder, Speisekarten, Smalltalk mit dem Taxifahrer.
Englisch? Klappt in Hotels, mit Guides und in touristischen Gegenden meist problemlos.
Ein paar Brocken Französisch oder Arabisch wirken Wunder.
Aber auch mit einem Lächeln kommst du weit – höflich sein öffnet mehr Türen als perfekte Grammatik.
9. Essen & Trinken – von Tajine bis Zuckerschock
Marokko ist ein Paradies für Esser – und zwar nicht nur für Gourmets, sondern auch für Streetfood-Fans, Süßmäuler und Kinder mit Brot-und-Croissant-Diät.
Tajine, Couscous, gegrillte Spieße, Datteln und Oliven gehören zum Standard. Dazu frisch gebackenes Fladenbrot oder – ganz französisch – ein Croissant vom Eckbäcker.
Scharf ist hier kaum was. Gewürze ja, Chili nein. Ideal auch für empfindliche Gaumen und Kinder.
Streetfood gibt’s überall: Spieße, gebratene Sardinen, frittierte Kartoffelkringel – und ja, wer will, kann auch mal Schnecken aus dem Sud probieren. Geschmackssache.
Süßkram? Heftig. Honiggebäck, frittierte Teigröllchen, Mandeltörtchen – ein Besuch in der Patisserie kann den Zuckerspiegel sprengen. Dazu ein Glas Minztee mit drei Löffeln Zucker. Mindestens.
Mit Kindern ist das Essen unkompliziert. Es gibt immer was mit Brot, Reis, Omelett oder Kartoffeln – und frisches Obst sowieso.
Vegan klappt auch, aber frag lieber zweimal nach. Manches Gemüse schwimmt in Fleischbrühe, obwohl kein Fleisch drin ist.
Was du sonst noch über Essen & Trinken wissen solltest
Ist das Essen in Marokko scharf?
Nein – es ist aromatisch, aber selten scharf. Die Gewürze wärmen, sie brennen nicht.
Kann ich als Vegetarier oder Veganer reisen?
Vegetarisch ist kein Problem (Tajine mit Gemüse, Couscous mit Kichererbsen). Vegan geht – aber oft nur auf Nachfrage, denn Brühe ist gern mal tierisch.
Was essen Kinder?
Brot, Reis, Omelett, Kartoffeln – kein Problem. Und an Süßkram mangelt’s nicht.
Wie ist das Frühstück?
Meist einfach: Brot, Marmelade, manchmal ein Ei. In Riads oft mit Liebe gemacht – aber kein Hotelbuffet erwarten.
Worauf muss ich achten?
Wasser nur aus der Flasche. Bei Salat und Rohkost vorsichtig sein. Wer empfindlich ist, startet besser langsam.
10. Geld, Währung & Bezahlen
Marokkanischer Dirham (MAD)
Die Währung vor Ort ist der Dirham, unterteilt in 100 Centimes. Wichtig: Du darfst ihn weder ein- noch ausführen – also am besten gleich vor Ort tauschen.
Bargeld oder Karte?
Bargeld bleibt King.
In Städten kannst du oft mit Karte zahlen (Visa, Mastercard), aber im Landesinneren verlässt du dich besser auf Scheine. Vor allem kleine – für Trinkgeld, Snacks oder einen schnellen Kaffee unterwegs.Viele kleine Läden und Cafés können nicht wechseln.
Auch auf Märkten, in vielen Riads und bei kleinen Tourenanbietern brauchst du Bargeld. Karten werden da entweder gar nicht akzeptiert – oder das Terminal ist gerade „kaputt“.
Tipp:
Immer rechtzeitig abheben, bevor’s in abgelegenere Regionen geht – und am besten zwei Karten dabeihaben.
Wo tauscht man am besten?
Direkt nach der Ankunft am Flughafen, in Banken oder offiziellen Wechselstuben. Niemals auf der Straße. Und bitte: Beleg aufheben – sonst kannst du übrig gebliebenes Geld am Ende nicht zurücktauschen.
Geldautomaten & Limits
In Städten geht vieles mit Karte (Visa/Mastercard), auf dem Land kaum etwas. Geldautomaten funktionieren in den meisten Städten, aber:
– oft niedriges Limit (2.000–3.000 MAD) ca. 180- 270 €
– häufig Abhebegebühren (3–5 €)
– nicht jede deutsche Karte wird akzeptiert
👉 Tipp: Nimm auf jeden Fall eine Reisekreditkarte ohne Auslandsgebühren mit – und mindestens eine zweite als Backup.
Tipp: Bargeld mitnehmen
Nimm ein paar Euro in kleinen Scheinen mit. Die werden gerne genommen und helfen dir beim Umtausch vor Ort – besonders an Flughäfen oder bei kleineren Wechselstuben.
Für die ersten Tage sind 100–150 € Bargeld ideal.
Und denk dran: Im Landesinneren wird’s schnell dünn mit Automaten – also am besten vorab genug abheben und eine zweite Karte oder Bargeldreserve dabeihaben.
11. Strom, Handy & Internet – was du wissen musst
Damit du in Marokko nicht im Funkloch landest oder den falschen Stecker dabeihast, findest du hier die Basics zu Strom und Mobile Daten.
Steckdosen & Spannung
In Marokko brauchst du in der Regel keinen Adapter, wenn du normale EU-Stecker (Typ C oder E) benutzt – 220 Volt wie bei uns.
Aber: SchuKo-Stecker (mit den seitlichen Kontakten) passen in manchen Unterkünften nicht richtig – besonders in älteren Häusern oder auf dem Land. Ein kleiner Adapter für Südeuropa kostet ein paar Euro und spart dir viel Gefummel.
Wenn du nicht weißt welcher Adapter und auf Nummer sicher gehen willst:
Such nach:
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oder
"Universal Steckdosenadapter Typ A/B/C/D/E/F/G"
Das ist der Klotz mit 3–5 Schiebereglern und USB-Anschlüssen – perfekt für Reisen.
Handynutzung & Mobile Daten
Marokko ist nicht in der EU – also Roaming kostet! Check vorher die Preise deines Anbieters oder hol dir direkt vor Ort eine lokale SIM-Karte. Gibt’s an jedem Flughafen, in Handyshops oder kleinen Kiosken – oft sogar kostenlos mit Startguthaben.
Drei Anbieter dominieren den Markt:
– Maroc Telecom: Beste Netzabdeckung, auch im Atlas und in der Wüste
– Orange Maroc: Gutes Netz, besonders im Süden oft schneller
– Inwi: Häufig die günstigsten Datenpakete
SIM-Karte gibt’s nur mit Reisepass, aber die Datenpreise sind fair – deutlich günstiger als in Deutschland.
Unser Tipp: Wenn du länger unterwegs bist oder planst, Fotos direkt zu verschicken, lohnt sich der Kauf einer lokalen SIM-Karte fast immer.
Powerbank & Strom auf Tour
Auf Trekkingtouren, besonders im Winter, ist eine gute Powerbank Gold wert. Denn: Kälte entlädt Akkus deutlich schneller – auch dein Handy gibt dann früher auf als gedacht. Am besten: Powerbank über Nacht mit in den Schlafsack nehmen, damit sie nicht einfriert.
Plane bei längeren Touren mindestens eine Ersatz-Powerbank ein – und falls du mit Karawane oder Muli unterwegs bist: ein Solarpaneel zum Aufspannen kann super praktisch sein. Wird nicht nur von dir, sondern auch von den Nomaden schnell bewundert (und gerne mitbenutzt 😉).
Wichtig: Achte auf Powerbanks mit großer Kapazität (z. B. 10.000–20.000 mAh) – und teste sie vorher. Denn eine leere Powerbank hilft in der Wüste so viel wie ein Schneeschieber in der Sahara.
12. Feiertage & Besonderheiten in Marokko
In Marokko gibt’s neben bekannten Daten auch viele bewegliche und lokale Feiertage – und die haben es in sich. Von still bis spektakulär ist alles dabei.
– Ramadan: Der Fastenmonat verändert den Tagesrhythmus komplett. Tagsüber ist vieles ruhiger, Restaurants bleiben teils geschlossen. Gegen Abend erwacht das Leben – und du mittendrin.
– Neujahr (1. Januar) & Islamisches Neujahr (verschiebt sich jährlich): Gilt weniger als großes Volksfest, ist aber ein offizieller Feiertag.
– Moussem-Feste: Lokale Feiern mit Tradition, Markt, Musik und Menschenmengen – zum Beispiel das Dattelfest in Erfoud oder das Pferdefestival in Tissa. Eine gute Gelegenheit, echte Kultur zu erleben.
Tipp: Vor der Reise Feiertage checken – sie beeinflussen Öffnungszeiten, Verkehrsaufkommen und manchmal auch die Stimmung im Land. Wenn du’s richtig machst, kannst du mitfeiern statt an verschlossenen Türen zu stehen.
13. Zeitverschiebung – wie spät ist es in Marokko?
Seit 2018 gilt in Marokko dauerhaft die Westeuropäische Zeit (UTC+1). Aber Achtung: Der Zeitunterschied zu Deutschland variiert je nach Jahreszeit.
Zeitunterschied zu Deutschland:
– Winterzeit (Ende Oktober bis Ende März):
Kein Unterschied. 12:00 Uhr in Deutschland = 12:00 Uhr in Marokko.
– Sommerzeit (Ende März bis Ende Oktober):
Marokko ist eine Stunde hinter Deutschland. 12:00 Uhr in Deutschland = 11:00 Uhr in Marokko.
Wenn du also Termine hast oder einen Anruf planst – lieber nochmal die Uhrzeit checken.
14. Sitten, Kultur & Verhalten – mit Respekt reist es sich besser
Marokko ist ein muslimisch geprägtes Land, das Gastfreundschaft großschreibt – aber auch gewisse Umgangsformen erwartet. Wer offen und respektvoll unterwegs ist, bekommt viel zurück.
Kleidung & Auftreten
Shorts, tiefe Ausschnitte und Spaghettiträger gehören eher an den Pool im Hotel. Auf dem Markt, bei Nomaden oder im Atlas-Gebirge gilt: lieber dezent.– das ist kein Zwang, sondern eine Geste der Rücksicht. Vor allem in ländlichen Regionen oder beim Besuch religiöser Orte solltest du darauf achten.
Fotografieren
Menschen einfach zu fotografieren, gilt als unhöflich – bei Frauen sogar als Tabu. Frag vorher, lächle, respektiere ein Nein. Auch bei Kindern, Tieren oder Nomaden gilt: nicht einfach draufhalten.
Ramadan & Religion
Während des Fastenmonats verzichten Gläubige tagsüber auf Essen und Trinken. Viele Restaurants haben tagsüber geschlossen.
Du darfst natürlich essen – bedenke jedoch das dein Guide mit leerem Magen arbeitet und wedle nicht unbedingt mit der Wasserflasche in den Souks herum. Rücksicht zählt hier mehr als Regelwerk.
Zärtlichkeit in der Öffentlichkeit
Zärtlichkeiten öffentlich zeigen: Händchenhalten ist okay, Küssen nicht – lieber aufs Riad verschieben.
Einladung ist Einladung
Wenn du zum Tee eingeladen wirst – nimm an. Tee ist hier mehr als ein Getränk: Es ist eine Geste des Willkommens.
Handeln will gelernt sein
Auf Märkten gehört das Feilschen dazu – aber nicht als Kampf, sondern als Spiel. Starte mit einem niedrigen Preis aber nicht unverschämt, bleib freundlich. Wer sich einigt, sollte auch kaufen. In Supermärkten oder Restaurants wird übrigens nicht gefeilscht.
Und wenn’s mal nicht so läuft?
Sei geduldig. Marokko funktioniert nach anderen Regeln. Pünktlichkeit ist relativ, Pläne sind flexibel. Wer mit Humor reist, hat’s leichter – und wird meist mit echten Begegnungen belohnt.
15. Potpourri Punkt: Keine falschen Vorstellungen
Marokko ist nicht nur Tajine, Teppiche und Sonnenuntergang über den Dünen. Es ist auch ein Land, das sich verändert – aber eben nicht überall gleich schnell. Auf dem Land werden Frauen manchmal noch „verheiratet“. In den Städten studieren Frauen, leiten Firmen, gehen selbstbestimmt durchs Leben.
Viele – gerade auf dem Land – können nicht lesen oder schreiben. Und wer hier krank wird, braucht Glück – oder Geld.
Das klingt fremd – und ist es auch. Aber es ist Realität. Wer sich auf Marokko einlässt, erlebt ein Land im Umbruch: zwischen jahrhundertealten Traditionen und einer jungen Generation, die Veränderung will. Der Staat investiert in Bildung, besonders für Mädchen. Vieles bewegt sich – aber nicht alles auf einmal.
Unser Tipp: Geh offen und respektvoll durch dieses Land. Beobachte, frag nach – aber verurteile nicht.
Du bist doch nicht hier, um ein Urteil zu fällen – sondern um ein Land kennenzulernen, um zuzuhören. Und wer zuhört, erfährt viel: Über Hoffnungen, Alltag, Stolz – und über das, was Eltern ihren Töchtern wünschen.