Der Giant’s Causeway (auf Deutsch: „Damm des Riesen“) ist eines der bekanntesten Naturwunder Europas. Rund 40.000 sechseckige Basaltsäulen ragen hier wie Treppenstufen aus dem Meer. Das UNESCO-Welterbe sieht so surreal aus, dass man sich fragt: Entstand es wirklich durch Vulkane – oder doch durch die Legenden von kämpfenden Riesen?
Die Legende vom Riesen Fionn mac Cumhaill
Der Giant’s Causeway verdankt seinen Namen der Legende um den irischen Riesen Fionn mac Cumhaill (auf Englisch auch Finn McCool genannt).
Fionn lebte an der Küste Irlands und wollte seinen schottischen Rivalen, den Riesen Benandonner, herausfordern. Doch zwischen Irland und Schottland lag das Meer. Also begann Fionn, mit gewaltigen Steinen einen Damm zu bauen – den „Causeway“ – der bis nach Schottland reichen sollte.
Als Benandonner erfuhr, dass sein Feind auf dem Weg zu ihm war, kam er selbst über den Damm nach Irland. Doch Fionn erschrak: Sein Gegner war viel größer und kräftiger, als er es sich vorgestellt hatte.
In Panik suchte Fionn Rat bei seiner Frau Oonagh. Sie hatte eine Idee: Sie verkleidete ihren Mann als Baby und legte ihn in eine Wiege. Als Benandonner ankam und das „Kind“ sah, war er schockiert.
„Wenn schon das Baby so riesig ist – wie groß muss dann erst der Vater sein?“ dachte er, voller Angst. Er floh zurück nach Schottland und zerstörte auf seiner Flucht den Damm, damit Fionn ihm nicht folgen konnte.
Übrig blieb nur ein Teil der Steine auf der irischen Seite – der heutige Giant’s Causeway.
Geologie – wie der Giant’s Causeway wirklich entstand
So faszinierend die Legende ist, die Wissenschaft kennt die Antwort: Vor rund 60 Millionen Jahren sorgten Vulkanausbrüche dafür, dass Lava über die Küste floss und beim Abkühlen riss. Dadurch entstanden die heute so charakteristischen, sechseckigen Basaltformen.
Die rund 40.000 Säulen haben Höhen von wenigen Zentimetern bis zu zwölf Metern und bilden eine Art natürliche Treppe, die ins Meer führt.
Lage und Anreise zum Giant’s Causeway
Der Giant’s Causeway liegt an der Nordküste Nordirlands, unweit der Stadt Bushmills und etwa eine Stunde Fahrt von Belfast entfernt.
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Mit dem Auto: Parken kann man am Visitor Centre (gebührenpflichtig). Von dort führt ein Weg zum Causeway.
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Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Von Belfast oder Derry gibt es Bahn- und Busverbindungen nach Coleraine, von dort weiter mit dem Bus.
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Geführte Touren: Viele Touren starten direkt in Belfast oder Dublin.
Eintritt & Besuch
Der Zugang zu den Basaltsäulen selbst ist kostenlos. Lediglich das Visitor Centre mit Ausstellungen, Café und Parkplätzen kostet Eintritt (ca. 15 £ für Erwachsene, Stand 2025).
Vor Ort gibt es Wanderwege unterschiedlicher Länge, die entlang der Küste fantastische Ausblicke bieten.
Beste Reisezeit für den Giant’s Causeway
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Frühling & Herbst: weniger Besucher, mildes Wetter, perfekte Zeit für Fotos.
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Sommer: längere Tage, aber auch viele Touristen.
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Winter: rau und windig, dafür besonders atmosphärisch und fast ohne Menschen.
Tipps für deinen Besuch
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Früh morgens oder am späten Nachmittag kommen, um den Massen zu entgehen.
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Feste Schuhe tragen: die Basaltsäulen können glatt und rutschig sein.
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Für Fotografie-Fans lohnt sich Sonnenauf- oder -untergang.
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Eine Küstenwanderung (z. B. der Causeway Coast Way) bietet zusätzliche Highlights.
Fazit – warum sich der Giant’s Causeway lohnt
Ob man an die Riesen-Sage glaubt oder nicht – der Giant’s Causeway ist einer dieser Orte, die man nie vergisst. Zwischen Geologie und Mythos entsteht ein magisches Erlebnis, das Nordirland zu einem absoluten Must-See macht.