Booking.com ohne Bestpreisklausel: Was Reisende jetzt wissen müssen

1. Booking.com ohne Bestpreisklausel – was heißt das wirklich für Reisende?

 

📌 Worum geht’s überhaupt?

Mehr als 10.000 Hotels in Europa haben Booking.com verklagt. Der Grund: Die sogenannte Bestpreisklausel, die sie gezwungen hat, ihre Zimmer nirgendwo günstiger anzubieten – nicht auf anderen Portalen, nicht mal auf der eigenen Hotel-Website. Der Europäische Gerichtshof hat diese Praxis 2024 als kartellrechtswidrig eingestuft. Booking.com hat die Klausel seitdem abgeschafft.

Die Plattform darf jetzt also nicht mehr vorschreiben, wie viel ein Hotel anderswo verlangt. Aber heißt das automatisch: Günstigere Preise für dich als Reisende:r? Nicht unbedingt. Zeit für eine ehrliche Bestandsaufnahme.

2. ✅ Vorteile für Reisende – wenn man sie nutzt

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1. Mehr Freiheit für Hotels = mehr Spielraum für dich

    Hotels dürfen ihre Preise jetzt selbstständig senken – etwa auf ihrer eigenen Website oder bei der Buchung per E-Mail. Das kann zu günstigeren Angeboten abseits von Booking.com führen, wenn sie den Preisvorteil auch an dich weitergeben.

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    2. Direktbuchungen können attraktiver sein

      Da Hotels bei Direktbuchungen keine Provision an Booking zahlen (15–30 % je nach Vertrag!), lohnt sich das für sie. Und für dich nur dann, wenn sie dir dafür:

      • einen günstigeren Preis machen

      • Extras anbieten (Frühstück, Upgrade, flexiblere Stornierung etc.)

      👉 Faustregel: Wenn der Preis bei Direktbuchung nicht mindestens 10–15 % günstiger ist, dann kassiert das Hotel den Bonus einfach selbst – und du hast nichts davon.

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      3. Mehr Wettbewerb – mehr Transparenz?

        In der Theorie bringt der Wegfall der Preisbindung mehr Markttransparenz: Portale und Hotels konkurrieren wieder richtig. Wer vergleichen will, kann dadurch echte Deals finden – z. B. günstiger buchen auf der Hotelwebsite oder bessere Konditionen erhalten.

        3. ❌ Nachteile – Bestpreisklausel

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        1. Kein automatischer Bestpreis mehr auf Booking

          Früher konntest du sicher sein: „Wenn’s auf Booking steht, ist es nicht teurer als anderswo.“
          Das gilt nicht mehr.
          Du musst vergleichen, sonst zahlst du unter Umständen zu viel.

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          2. Mehr Aufwand für clevere Bucher

            Wer sparen will, muss jetzt:

            • mehrere Portale checken

            • die Hotelwebsite aufrufen

            • manchmal sogar Kontakt aufnehmen

            In Europa geht das oft schnell. Aber bei Reisen nach Marokko, Thailand oder China?
            ➡️ Die Website ist alt, nicht übersetzt, Buchungsmaske funktioniert nicht?
            ➡️ Dann wird’s mühsam – und viele sagen zurecht: „Ich will reisen, nicht verhandeln.“

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            3. Nicht jedes Hotel gibt den Vorteil weiter

              Das ist der Kernpunkt:
              Booking hat die Preise nie selbst gemacht.
              Die hat immer das Hotel bestimmt.
              Wenn du also direkt buchst – aber den gleichen Preis zahlst wie auf Booking – dann kassiert das Hotel einfach die Differenz.

              💡 Das ist nicht illegal – aber auch kein Vorteil für dich.

              3. 💡 Tipps für Reisende, die wirklich sparen wollen

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              1. Immer mehrere Portale prüfen

                Vergleichsportale wie Booking, Expedia, Agoda oder HRS können unterschiedliche Preise zeigen. Nutze Meta-Suchmaschinen wie Trivago, HotelsCombined oder Google Hotels, um einen Überblick zu bekommen.

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                2. Immer die Hotel-Website aufrufen

                  Check dort: Gibt es einen Direktbuchungsrabatt? Kostenloses Frühstück? Bessere Stornierungsbedingungen?

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                  3. Kurz nachfragen lohnt sich manchmal

                    Eine E-Mail an das Hotel mit der Frage:
                    "Ich habe das Zimmer für 100 € auf Booking gesehen – ist es bei Direktbuchung günstiger oder gibt’s ein Extra?"
                    Antworten oft überraschend freundlich – vor allem bei kleineren Betrieben.

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                    4. Auf Storno- und Zahlungsbedingungen achten

                      Manche Direktbuchungen sind nicht stornierbar, während Booking kostenlose Stornierung erlaubt. Das ist manchmal wichtiger als 5 € Ersparnis.

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                      5. Wenn kein echter Vorteil: Bleib bei Booking

                        Denn: Du zahlst dann zwar vielleicht etwas mehr – aber du bekommst auch:

                        • eine funktionierende Buchungsplattform

                        • klaren Kundenservice

                        • oft bessere Absicherung bei Problemen

                        Hotel-Preisvergleich Booking.com vs. Direktbuchung – Plattform günstiger als Hotelwebsite

                        💶 Preisvergleich

                        Wir haben ein konkretes Beispiel recherchiert – dasselbe Zimmer, dieselbe Leistung (nicht stornierbar, keine Verpflegung), jeweils ohne Steuern und Gebühren:

                        Plattform Preis für dasselbe Zimmer
                        Booking.com 112 €
                        Expedia 113 €
                        Hotelwebsite 118 €
                        Check24 123,90 €

                        Trotz entfallener Bestpreisklausel war in diesem Fall Booking.com am günstigsten – sogar günstiger als die Hotelwebsite selbst.
                        Das zeigt: Direktbuchung lohnt sich nur, wenn das Hotel den Provisionsvorteil wirklich an den Kunden weitergibt. Sonst streicht das Hotel einfach mehr ein – und du zahlst genauso viel oder sogar mehr als über eine Buchungsplattform.

                        Fazit: Mehr Freiheit – aber du musst sie nutzen

                        Die Abschaffung der Bestpreisklausel ist gut für den Markt – aber kein Freifahrtschein für günstigere Preise.
                        Ob du profitierst, hängt davon ab, ob du den Aufwand machst:

                        • Wenn du gerne recherchierst und Hotels direkt kontaktierst, kannst du sparen.

                        • Wenn du lieber bequem buchst und keine Zeit verschwenden willst, bleibt Booking ein praktischer (aber nicht immer billigster) Weg.

                        Real Talk:
                        Die Entscheidung liegt bei dir – aber jetzt kennst du endlich die echten Hintergründe.

                        Nachhaltigkeit trifft Abenteuer