Schwedisch Lappland im Sommer – Natur, Freiheit und ein bisschen Wahnsinn

Vergiss alles, was du über Lappland zu wissen glaubst. Kein Schnee, keine Polarlichter, keine Schlittenhunde im Dauerlauf.

Dafür: Licht. Viel Licht. 24 Stunden hell, Mücken inklusive. Wälder, die nicht enden, Seen, die nach Abenteuer riechen, und Stille, die so laut ist, dass du sie hören kannst. Der Sommer Lappland ist nichts für Pauschaltouristen mit Wochenplan. Aber wer sich traut, bekommt Natur zum Anfassen, Erlebnisse mit Dreck an den Schuhen – und Geschichten, die garantiert nicht bei Instagram gefiltert wurden.

1. Was ist Lappland überhaupt?

Karte von Lappland in Skandinavien mit Markierung von Schwedisch Lappland und Finnisch Lappland – Lappland erstreckt sich über Schweden, Norwegen, Finnland und Russland
Karte von Nordskandinavien mit Verlauf des Polarkreises durch Schweden, Finnland und Russland

Bevor wir erzählen, was man in Lappland alles machen kann, klären wir kurz: Was ist Lappland überhaupt? Denn wer Lappland sagt, meint oft Finnland – aber was ist eigentlich mit der schwedischen Seite?

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Ist Lappland ein eigenes Land?

Nein. Lappland ist keine Nation, sondern eine Region im Norden Skandinaviens, die sich über vier Länder erstreckt: Schweden, Norwegen, Finnland und Russland. Es gibt kein „Land Lappland“, auch wenn der Name das suggeriert.

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Warum denken viele, Lappland liegt nur in Finnland?

Weil Finnland eine offizielle Verwaltungsregion mit dem Namen „Lappland“ hat – samt Hauptstadt Rovaniemi und eigenem Eintrag auf Google Maps.
In Schweden dagegen ist Lappland eine historische Region ohne Verwaltung, weshalb es auf vielen Karten einfach nicht mehr auftaucht.
Trotzdem macht Schwedisch Lappland einen großen Teil ca. 60 Prozent des echten Lapplands aus – landschaftlich, kulturell und flächenmäßig.

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Was ist Schwedisch Lappland – und wo liegt es?

Schwedisch Lappland liegt im hohen Norden des Landes, ungefähr ab dem Polarkreis aufwärts – mit Orten wie Kiruna, Jokkmokk, Gällivare oder Arjeplog. Die Region gehört geografisch zum echten Lappland (Sápmi) und ist geprägt von Fjälllandschaften, wilden Flüssen und einer beeindruckenden Weite.
Im Gegensatz zum bekannteren finnischen Teil geht es hier oft noch stiller, ursprünglicher und weniger touristisch zu.

Unsere Schweden Reisen führen genau in diese Gegend – in das Lappland, das du nicht auf jeder Postkarte findest.

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Wo liegt der Polarkreis?

Wir wissen nun: Lappland liegt in mehreren Ländern. Aber wo verläuft eigentlich der Polarkreis?
Der Polarkreis ist eine gedachte Linie auf etwa 66,5° nördlicher Breite. In Schweden überquert man ihn z. B. auf dem Weg nach Jokkmokk.
Ab hier beginnt die sogenannte arktische Zone – also der Teil der Erde, in dem es im Sommer mindestens einen Tag ohne Sonnenuntergang gibt,
und im Winter mindestens einen Tag, an dem die Sonne gar nicht aufgeht.
Alles oberhalb des Polarkreises: Polartag und Polarnacht.
Alles unterhalb: normale Tageslängen – auch im Norden.

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Was unterscheidet schwedisches von finnisch-Lappland?

Finnland ist bekannter, touristischer erschlossener und voller Weihnachtsmann-Marketing. Schwedisches Lappland ist ursprünglicher, weitläufiger und rauer – perfekt für Menschen, die echtes Naturerlebnis suchen statt fertiggepackter Pauschalreisen.

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Sind das eigentlich „Lappen“, die in Lappland leben?

Nein – und das Wort „Lappen“ ist eine Beleidigung. Auch wenn manche es noch unwissentlich sagen: Lass es lieber bleiben.

Die indigene Bevölkerung Lapplands nennt sich Samen (Sámi). Sie selbst sagen zu dem Gebiet Sápmi.

Die Samen sind das einzige indigene Volk innerhalb der Europäischen Union, das offiziell von den Vereinten Nationen anerkannt ist. Ihre Kultur, Sprache und Lebensweise unterscheiden sich deutlich vom Rest Europas – genau deshalb sollte man ihnen auch mit Respekt begegnen.

2. Was kann man im Sommer in schwedisch Lappland machen?

Sommer in Schwedisch Lappland – Blick auf See, Berge und Wildblumen bei Sonnenschein

Klar – du kannst in Schwedisch Lappland wandern, paddeln, angeln oder einfach die Stille genießen. Kanutouren, Wildcampen, Tiere beobachten – das gehört irgendwie dazu, wenn man an den hohen Norden denkt.

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Die „üblichen Verdächtigen“ – aber immer noch großartig:

  • Wandern – zwischen Fluss und Rentierpfad

  • Kanufahren auf einsamen Seen

  • Mit Camper und Wohnmobil unterwegs

  • SUP, Sauna und Seebad

  • Tiere beobachten – Elche, Rentiere, Vögel

  • Angeln oder einfach nur am Ufer sitzen

  • Pilze und Beeren sammeln

3. Schwedisch Lappland: 5 Abgefahrene Erlebnisse im Sommer

 

Frau mit Husky auf einem Berg, umgeben von Wolken – Sommerabenteuer mit Schlittenhunden in Lappland"

Aber es geht auch anders. Ab hier wird`s wild: Zwischen Hochland und Polarkreis warten Erlebnisse, die man nicht googelt, sondern erlebt: mit Hunden unterwegs sein, per Helikopter ausgesetzt werden oder mitten in der Nacht Rad fahren – bei Tageslicht.

 

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1. Per Helikopter in die Wildnis – und zu Fuß zurück

Ankommen, Ausrüstung checken, Kompass in die Hand. Einen Tag lang wird trainiert: Karten lesen, Orientierung, Ausrüstung prüfen, Notfallplan. Dann wird’s ernst. Der Helikopter bringt dich raus – mitten ins Fjäll, fernab von Wegen, WLAN und Menschen. Der Pilot hebt ab. Zurück bleibt: du, deine Karte, dein Rucksack – und ein Guide, der im Hintergrund mitläuft und einspringt, wenn’s wirklich klemmt.

Was folgt, sind drei Tage quer durch die Pampa. Schlafen im Zelt, Wasser aus dem Bach, Essen über dem Feuer. Wenn du Glück hast, beißt ein Fisch – wenn nicht, gibt’s Müsliriegel.
Der Weg zurück ist kein markierter Pfad, sondern dein eigener. Und wenn du wieder ankommst, wartet: eine heiße Sauna, ein BBQ – und ein verdientes, kaltes Bier.

Spätestens seit „7 vs. Wild“ will das ja irgendwie jeder mal machen – und das Gute: Du musst kein Survival-Profi sein.
Diese Tour ist nichts für Couchpotatoes, aber ideal für alle mit guter Grundfitness, Neugier und Spaß an echtem Draußensein.

👉 Neugierig geworden? Hier findest du die Tour im Detail:

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2. Huskytrekking – mit vier Pfoten den Berg hoch

Du schnallst dir den Gurt um die Hüften, der Hund vorne checkt die Lage – und los geht’s. Beim Huskytrekking helfen dir die Hunde bergauf, du übernimmst bergab. So wird aus einer Wanderung im Fjäll ein echtes Zusammenspiel: dein Takt, ihre Kraft.

Auf schwedischen Huskyfarmen werden im Sommer nicht nur Trainingsrunden gedreht – du bist Teil davon.
Und wer glaubt, Huskies seien nur im Winter motiviert, sollte mal erleben, wie sie bei 15 Grad losziehen.

👉 Auch diese Tour kannst du bei uns buchen als Teil der Aktiv Woche. Details gibt es hier!

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3. Mitternachts-Radtour bei Sonnenlicht

Abends um elf noch mal ’ne Runde drehen? Klar.
In Lappland ist es um diese Zeit oft heller als daheim am frühen Morgen. Die Sonne steht tief, aber sie denkt nicht dran, unterzugehen. Und du sitzt auf dem Rad, irgendwo zwischen See, Fjäll und einem Himmel, der sich anfühlt wie Mittsommer in der IKEA-Werbung – nur echt.

Was muss man sich darunter vorstellen? Goldenes Licht, das zum Fotografieren einlädt. Schatten, die sich ewig ziehen. Und wer will, kann um zwei Uhr morgens noch paddeln gehen.
Ob man schlafen kann? Klar – auch hier gibt’s Rollläden.
Aber wer will schon schlafen, wenn die Sonne sich weigert, Pause zu machen?

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4. Wildcampen auf einer einsamen Insel – mit Kanu und Lagerfeuer

Ein Kanu, ein Zelt und ein kleiner Wald auf einer Insel mitten im See. Kein Campingplatz, keine Nachbarn, keine Straßenlaternen. Es ist legal, es ist erlaubt – und es ist still.
Wer Ruhe sucht, bekommt sie hier in voller Lautstärke.

Du willst das nicht selbst planen, sondern lieber einfach losziehen?
In unserer Sommer-Aktivwoche in Schwedisch Lappland ist genau so ein Camp inklusive – Kanufahrt, Lagerfeuer, Inselübernachtung und das gute Gefühl, einfach mal richtig draußen zu sein.

👉 Die Tour findest du hier

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5. Elchburger & Polarlicht-Bier im Nirgendwo

Du steigst ein, bevor du weißt, wo du wieder rauskommst. Der Helikopter brummt über die Landschaft – und landet irgendwo im Nirgendwo. Ab da geht’s zu Fuß weiter:
1 Stunde, 3 Stunden oder 5 Stunden Wanderung – je nachdem, wie sehr du Lappland unter den Füßen spüren willst.

Die Strecke führt durch raue Fjälllandschaft mit Weitblick und Wildspuren. Mit etwas Glück siehst du Rentiere, vielleicht auch Elche, Adler – oder nur deine eigenen Schuhabdrücke im Moos.
Was sicher ist: die Weite haut dich um. Und falls du denkst, du schaffst die Wanderung nicht: Bisher ist jeder angekommen.

Ziel der Wanderung ist kein Camp und kein Kiosk, sondern das wohl beste Restaurant Nordschwedens:
Vuoggatjolme, direkt am See, mit Panoramablick und Elchburger vom Feinsten.
Frisch und regional gekocht und natürlich gibt`s auch Rentierburger und eine vegetarische Variante.

4. Tipps für deinen Sommerurlaub im schwedischen Lappland

 

Zelt in der Wildnis mit Blick auf See und Berge in Schwedisch Lappland im Sommer

Du planst deinen Sommerurlaub in Lappland und hast noch offene Fragen?
Wie warm wird’s eigentlich da oben? Gibt’s da wirklich Mücken? Und wann ist überhaupt die beste Zeit für so eine Reise? Hier findest du die wichtigsten Antworten.

👉 Alles Weitere – von Kultur und Verhalten über Geld, Strom, Internet bis hin zu Essen, Sprache und Feiertagen – findest du auf unserer großen Übersicht für Schweden.
Auch Infos zur Anreise und zur besten Reisezeit warten dort auf dich.

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Wie warm wird es im schwedischen Lappland-Sommer?

Je nach Region liegt die Tagestemperatur im Sommer meist zwischen 15 und 22 Grad, nachts wird’s deutlich kühler.
Kurz: alles kann, nichts muss – Zwiebelprinzip ist dein Freund.

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Wann ist die beste Reisezeit für Schwedisch Lappland im Sommer?

Der Sommer beginnt in Lappland später als im Rest Europas – richtig grün wird’s meist erst ab Mitte Juni.
Juli und August sind die wärmsten Monate. Ab Ende August wird’s ruhiger, die Farben herbstlicher – auch das eine besondere Zeit.

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Lappland mit Kindern im Sommer?

Kein Streichelzoo, kein Kletterpark – aber dafür echte Erlebnisse: Mit dem Kanu über den See, auf Elchsuche im Wald, beim Beerenpflücken die Zunge blau gefärbt. Lappland ist nicht auf Kinder ausgerichtet – aber viele Touren lassen sich wunderbar familienfreundlich gestalten.

Unsere Aktiv Sommerwoche bietet kleinere Wanderungen, einfache Kanutouren, tierische Begegnungen und Übernachtungen im Zelt. Das macht nicht nur Spaß – sondern bleibt auch lange im Kopf.

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Was ist eigentlich das Fjäll?

„Fjäll“ nennt man in Schweden die baumlosen, hügeligen Hochlagen nördlich der Waldgrenze.

Kein Gebirge mit schroffen Gipfeln – sondern eher weite, offene Plateaus mit Moos, Steinen, Flechten, Schneefeldern.
Das Fjäll beginnt meist so ab 700 – 800 m Höhe und zieht sich über große Teile Nordschwedens. Nicht ganz Lappland ist Fjäll – aber viel Fjäll liegt in Lappland.

Kurz:

Lappland ist die Region (kulturell/geografisch)

Fjäll ist eine bestimmte Landschaftsform innerhalb Lapplands

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Gibt es Mücken – und wie schlimm ist das?

Ja, die gibt’s. Besonders im Juli und in feuchten, windstillen Regionen (Wälder, Moore, Seeufer). Auf dem Fjäll, also in höheren, offenen Lagen, ist es meist windiger – und damit deutlich entspannter.

Was hilft:

  • Langärmlige, helle Kleidung

  • Mückenspray mit DEET oder Icaridin

  • Kopfnetz für echte Plage-Tage (im Rucksack schadet’s nie)

  • Humor – und der Gedanke, dass sie in der Sauna garantiert nicht mitkommen

Wichtig: Es ist nicht überall schlimm.
Wer’s clever plant, kriegt viel Lappland – und nur wenig Gekribbel.

Wenn du schon bis hier gelesen hast … dann fehlt eigentlich nur noch der Rucksack. Unsere Touren findest du hier.

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