Was tun in der Mongolei? Aktivitäten wie Reiten, Wandern, Nomadenleben & mehr

Was tun in der Mongolei? 14 Erlebnisse, die du nicht so schnell vergisst
Du willst wissen, was man in der Mongolei machen kann – abseits vom Mainstream? Hier findest du echte Erlebnisse: Reiten mit Nomaden, wandern durch menschenleere Täler, baden in heißen Quellen oder dabei sein, wenn ein Adler zur Jagd aufsteigt. Kein Touriprogramm, kein Kitsch – sondern das, was die Mongolei wirklich ausmacht.
1. Adler und du - Ein Jagdteam für deine Bucket-List
Du willst kein Publikum sein, sondern Teil von etwas Echtem? Dann nimm Kurs auf die Berge rund um Bayan-Ölgii. Hier leben die kasachischen Adlerjäger, die ihre Kunst noch immer praktizieren – nicht fürs Foto, sondern aus Überzeugung.
Du bist zu Gast bei einer Familie, die dir zeigt, wie man mit einem Greifvogel jagt. Nicht in einer Inszenierung, sondern im echten Leben. Wer will, begleitet die Jäger in die Berge, hilft beim Füttern und lernt, warum ein Adler kein Haustier ist – sondern ein Partner.
Wo?
– Westmongolei, Region Bayan-Ölgii – am besten im Herbst bis Frühling
📌 Tipp: Unsere Reise „Adler, Berge & Nomaden“ führt dich direkt zu den Adlerjägern – und zum großen Adlerfestival, wo sich die besten Teams messen. Kein Pflichtprogramm, sondern ein Event mit Stolz, Tradition und echter Atmosphäre.
📍 Ort: Westmongolei, rund um Bayan-Ölgii
🕑 Zeit: Herbst bis Frühling – wenn gejagt wird, nicht posiert.
2. Mongolisches Bogenschießen - wie einst Dschingis Khan
Pfeil auflegen, tief einatmen, ziehen. Kein Schnickschnack, kein Zielwasser – nur du, der Hornbogen und der Wind. Das hier ist kein Mittelaltermarkt für Instagram-Motive. Das ist mongolische Tradition, wie sie heute noch gelebt wird. Und ja, du wirst merken: So ein Bogen zieht sich nicht von allein.
Ob am Boden oder – für Mutige – sogar vom Pferd: Bogenschießen gehört zum Alltag vieler Nomadenfamilien. Wenn du Glück hast, darfst du es bei einem Fest selbst ausprobieren.
📍 Wo:
– Westmongolei: Beim Adlerfest in Bayan-Ölgii
– Zentralmongolei: Karakorum beim Naadam
– Ulaanbaatar: Im Trainingszentrum oder bei Events
– Ostmongolei: Bei Dorf-Festen rund um Dadal
3. Durch die Steppe reiten – auf einem Pferd
Mongolische Pferde sind kleiner, zäher, eigenständiger – als unsere Pferde. Ein Ritt durch die Steppe ist keine Reitstunde mit Zaun drumrum, sondern echtes Unterwegssein: Wind im Gesicht, Gras bis zum Horizont, kein Schild weit und breit.
Ob du schon mal im Sattel saßt oder nicht – es gibt Touren für jedes Level. Die Pferde sind geländeerprobt, die Guides geduldig, und das Tempo richtet sich nach dem, was du (und dein Hintern) aushalten.
Wo?
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Westmongolei: Altai-Gebirge, Tsambagarav, rund um Ölgii
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Zentralmongolei: Orchon-Tal, Khustai-Nationalpark
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Südliche Mongolei: Gobi-Randgebiete mit weiter Steppe
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Ostmongolei: Chentii-Gebirge bei Dadal – abgeschieden, geschichtsträchtig
4. Zieh mit dem Kamel in der Wüste Gobi - Ja, genau das mit 2 Höckern
Zwei Höcker, dicker Pelz, etwas störrisch – die Bactrian-Kamele der Mongolei bringen dich auch dahin, wo sonst kaum jemand hinkommt. Es geht über Sand, Schotter, durch flimmernde Hitze oder gegen den Wind. Schnell ist hier gar nichts. Aber genau das macht’s aus.
Die Gobi zeigt, was sie kann: Düne, Geröll, Weite. Mal staubig, mal still, mal einfach nur groß. Komfort ist relativ – aber das Erlebnis ist toll.
Wo?
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Südliche Mongolei: Khongoryn Els, Bayanzag, Tsagaan Suvarga
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Zentralmongolei: Elsen-Tasarkhai – die Mini-Gobi bei Karakorum
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Westmongolei: Steppe trifft Halbwüste rund um den Uvs-See
5. Eisskulpturen & Eis-Fußball – Winterabenteuer auf dem gefrorenen See
Der Khövsgöl-See wird im Februar zur Bühne – aber nicht für Glitzer und Glamour, sondern für Pferderennen auf Eis, selbstgeschnitzte Skulpturen und Fußballspiele mit mehr Rutschpartie als Regeln. Dazu: klirrende Kälte, klare Luft, keine halben Sachen.
Ein Festival, das du nicht mit Thermoskanne auf dem Sofa erlebst, sondern mit Handschuhen, Wollsocken und einer gehörigen Portion Abenteuerlust. Wer es schafft, bei minus 30 Grad zu grinsen, ist hier genau richtig.
Wo?
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Nordmongolei: Khövsgöl-See – Ice Festival im Februar/März
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Westmongolei: Uvs-See – Rentier, Kamel und zugefrorene Weite
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Zentralmongolei: Terelj – Schneeschuhwandern & Wintercamping
6. Übernachtung in einer Jurte – Wärme, Filz und ein Stück Nomadenleben
Jurtencamps sind nicht alle gleich. Manche stehen abgeschieden in der Steppe, andere haben Dusche und Strom. Aber eines haben sie alle: runde Wände, knarzende Tür, Feuer im Ofen und eine Atmosphäre, die du in keinem Hotel findest.
Du schläfst auf einem festen Bettgestell oder auf Matratzen mit dicker Decke – je nach Region und Saison. In der Nacht hörst du, wie der Wind außen rüttelt oder es einfach still ist. Und wenn du in der Früh die Jurte öffnest, stehst du mitten im Nichts – im besten Sinn.
Wo?
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Westmongolei: Nomaden in Ölgii, Uvs, Altai
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Zentralmongolei: Orchon-Tal, Terelj, Khustai
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Südliche Mongolei: Gobi-Randregionen (z. B. Dalanzadgad, Khongoryn Els)
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Nordmongolei: Khövsgöl-See und Umgebung
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Ostmongolei: Bei Buryaten-Familien in Dadal oder am Khukh Nuur
7. Nomadenleben zum Anfassen – Käse, Kamele, Kuhmist
Das hier ist kein Programmpunkt mit Zeitplan, sondern echtes Leben – und du bist mittendrin. Ob beim Melken, Käserühren oder Ziegen-suchen-im-Gebüsch: Du machst das, was gerade ansteht. Manchmal ist das spannend, manchmal einfach nur Alltag. Aber immer echt.
Airag – vergorene Stutenmilch – gehört meist dazu. Schmeckt… sagen wir mal: interessant. Aber es ist ein Zeichen von Respekt, mit den Gastgebern zu trinken. Und wer weiß, vielleicht wirst du’s mögen.
Wo?
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Westmongolei: Bei Kasachen, Tuwa und Urianhai-Familien
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Zentralmongolei: Rund um Karakorum oder im Orchon-Tal
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Nordmongolei: Am Khövsgöl-See, im Darkhad-Tal
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Südliche Mongolei: Familien nahe der Wüste mit Kamelen und Ziegen
8. Klang der Steppe - Dombra, Tanz & Kehlkopfgesang
In der Westmongolei gehört Musik einfach dazu. Bei Hochzeiten, Festen oder wenn abends Besuch da ist, wird gespielt – auf der Dombra, einer zweisaitigen Laute, die ordentlich scheppert. Dazu Kehlkopfgesang, der klingt, als käme er direkt aus dem Wind der Steppe.
Wenn getanzt wird, tanzt man mit. Nicht weil es Programm ist, sondern weil es sich so ergibt. Und wenn du da bist, bist du dabei – ganz selbstverständlich.
Wo?
– Westmongolei: Bayan-Ölgii – bei Feiern, in Familien oder auf Dorffesten
– Ulaanbaatar: Manchmal auf Festivals oder Kulturabenden – etwas organisierter, aber oft mit echter Wärme
9. Folge dem Yak – Zieh mit einer Nomadenfamilie weiter
Jurten abbauen, Ziegen zusammentreiben, Kamele beladen – wenn Nomaden in der Mongolei umziehen, wird nicht viel gesprochen, aber viel geschafft. Und du bist mittendrin. Keine Touri-Nummer, sondern echter Alltag auf Zeit.
Ob zu Pferd oder im Jeep – das Tempo ist gemischt, Anfänger sind willkommen. Bei vielen Touren ist ein Begleitfahrzeug dabei, Reiterfahrung ist also kein Muss. Wer trotzdem aufsitzen will, kann.
Wo?
– Westmongolei: Zwischen Altai-Tälern und Sommerweiden bei Tsambagarav oder rund um den Uvs-See
– Zentralmongolei: Im Umland von Karakorum, dort wo Steppe auf Hügel trifft
– Nordmongolei: Im abgelegenen Darkhad-Tal, wo auch die Tsaatan leben
📌 Hinweis für Neugierige: Touren mit Begleitfahrzeug und Reiseleitung findest du hier.
10. Rituale ohne Erklärung – Schamanen in der Mongolei
Manche Dinge versteht man nicht mit dem Kopf. Schamanische Rituale gehören dazu. Du hörst Trommeln, spürst Vibrationen im Brustkorb, riechst Wacholderrauch – und versuchst, nicht zu sehr mit westlichen Maßstäben zu deuten, was da passiert.
Schamanen sind keine Touristenattraktion, sondern spirituelle Heiler, die in einigen Gegenden noch immer fest ins Dorfleben eingebunden sind. Wenn du eingeladen wirst, ist das ein Moment der Offenheit – nicht der Inszenierung.
Wo?
– Westmongolei: Bei tuwinischen oder kasachischen Familien (z. B. Ulaankhus)
– Nordmongolei: Darkhad-Tal, bei den Rentiernomaden
11. Fotosafaris – Wildtiere ganz ohne Zoo
Ob die echten letzten Wildpferde im Hustai-Nationalpark oder Bartgeier über der Gobi – in der Mongolei begegnet dir die Wildnis auf ihre eigene stille Art. Schneeleoparden wirst du kaum frontal vor der Linse haben, aber allein zu wissen, dass sie da draußen sind, reicht manchmal schon für Gänsehaut.
Yak-Herden gehören zum Straßenbild wie Kamele zur Wüste. Und ja, manchmal trippelt ein Murmeltier quer durchs Bild, als hätte es einen eigenen Drehplan.
📍 Wo?
– Zentralmongolei: Hustai-Nationalpark (Wildpferde)
– Westmongolei: Altai-Gebirge (Schneeleoparden, Steinböcke)
– Südliche Gobi: Bartgeier, Wüstenfauna
– Überall: Yaks, Murmeltiere, Kamele
12. Natur trifft Luxus - Baden in mongolischen Quellen
Stell dir vor: Du sitzt mitten in der mongolischen Landschaft, die Klamotten dampfen auf einem Felsen, der Wind trägt den Geruch von Pinien oder Steppe mit – und du versinkst bis zum Kinn im heißen Wasser.
Klingt nach Luxus? Ist es auch. Nicht im 5-Sterne-Sinn – sondern weil dein Rücken sich nach zwei Tagen Pistenfahrt höchstwahrscheinlich anfühlt wie 80. Die Thermalquellen gehören zur mongolischen Tradition wie die Jurte zur Steppe. Manche sind wild und mitten in der Natur, andere eingebettet in rustikale Sanatorien.
📍 Wo?
– Zentrales Hochland: Tsenkher-Quellen bei Tsetserleg – warm, beliebt, aber oft gut besucht
– Nordmongolei: Khujirt oder Shargaljuut – traditionell, mit Charme vergangener Zeiten
– Westmongolei: naturbelassene Kleinode – z. B. an den Ufern des Bulgan-Flusses
13. Eisangeln oder Sommerangeln – Nichts für Ungeduldige, aber genau das ist der Punkt
In der Mongolei ist Angeln kein Hobby, sondern eine stille Disziplin. Wer hier einen Taimen fangen will, braucht Geduld, warme Socken und am besten einen erfahrenen Guide. Ob an Gletscherflüssen im Westen oder am zugefrorenen Khovsgol-See – geangelt wird oft fernab jeder Straße, dafür mit großem Respekt vor dem, was da unter dem Eis oder zwischen Felsen schwimmt.
Für viele ist es das Gegenteil von Erlebnis-Overload: kein Lärm, keine Animation, keine Schnell-Erfolge. Einfach nur Wasser, Zeit – und manchmal ein echter Brocken an der Leine. Anfänger sind willkommen, Profis wissen, was sie erwartet. Und alle haben eins gemeinsam: Die Geschichten danach sind meistens besser als der Fang.
📍 Wo?
– Nordmongolei: Khovsgol-See & Eg-Fluss – auch fürs Eisangeln geeignet
– Zentralmongolei: Orkhon & Selenge – zugänglicher, gut für Einsteiger
– Westmongolei: Gletscherflüsse im Altai – landschaftlich stark, nur mit Guide
14. Dukha-Nomaden und ihre Renntiere – Leben am Rand der Welt
Im hohen Norden, wo die Straßen enden und die Taiga beginnt, leben die Dukha – eine der letzten Rentier-Nomadengemeinschaften der Welt. Wer sich bis hierher durchschlägt, bekommt einen Einblick in ein Leben, das nicht fürs Publikum gedacht ist.
Die Dukha ziehen mit ihren Renntieren durch Wälder und Moore, wohnen in uralten Zelten (Urts), kochen über dem Feuer und hüten ein Wissen, das anderswo längst verschwunden ist. Rentierausflüge gibt’s nicht mit Helmkamera und Tagesplan – sondern so, wie es gerade passt. Das ist kein Tagesausflug, sondern eine Begegnung mit Menschen, die fernab unserer Taktung leben.
📍 Wo?
Nordmongolei: Tsagaan Nuur, Darkhad-Tal
(Nur mit Guide, Genehmigung und Zeit. Oft als Mehrtagestour per Pferd oder Jeep.)